Die Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke ist ein Kernanliegen der deutschen Nachhaltigkeitspolitik. Bundesweit betrug die Flächenneuinanspruchnahme im Jahr 2020 im gleitenden Vierjahresdurchschnitt 54 Hektar pro Tag1 und lag damit nahezu doppelt so hoch wie der ursprünglich für 2020 anvisierte Zielwert von 30 Hektar pro Tag. Bereits mit der Fortschreibung der Nachhaltigkeitsstrategie im Jahr 2016 wurde der Zeithorizont zur Erreichung des „30 ha-Ziels“ auf 2030 aktualisiert und der Zielwert auf „30 ha minus x pro Tag“ fortgeschrieben (Bundesregierung 2016: 38). In der jüngsten Fassung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie wird darüber hinaus angestrebt, bis zum Jahr 2050 den Übergang zu einer Flächenkreislaufwirtschaft zu erreichen und in Übereinstimmung mit dem „No net land take“-Ziel der Europäischen Kommission die Flächenneuinanspruchnahme auf netto Null zu senken (Bundesregierung 2021: 270–271; vgl. Schatz/Bovet/Lieder et al. 2021). Den politischen Zielen folgten zahlreiche Änderungen im Planungsrecht sowie die Entwicklung informeller Instrumente für die kommunale Planung (Jehling/Hecht/Herold 2018). Dennoch ist absehbar, dass für die Zielerreichung tiefgreifendere Bemühungen erforderlich sein werden und Zielkonflikte adressiert werden müssen (Adrian/Bock/Bunzel et al. 2018). Gerade hinsichtlich des Verständnisses von Wirkungszusammenhängen gilt es sowohl planungspolitische als auch ökonomische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen zur Nachfrage von Flächen verstärkt zu inspizieren.
Wohnungsmärkte sind regionale Märkte. Auch im Hinblick auf die Flächenwirksamkeit und die Weiterentwicklung des Instrumentariums zur Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme ist daher eine regionale Betrachtungsweise zentral. Während es in vielen peripheren Regionen ein Überangebot von Bauland und Wohnraum gibt, fehlt es in zahlreichen Großstädten und ihrem direkten Umland an Entwicklungsflächen, um dem zunehmenden Wohnungsmangel und stark steigenden Mieten und Kaufpreisen zu begegnen (Ammann/Brack/Claßen et al. 2021). Der Umgang mit der urbanen Wohnungsfrage hat sich erneut zu einem zentralen stadtpolitischen Leitdiskurs und nicht zuletzt Wahlkampfthema entwickelt (vgl. Baldenius/Kohl/Schularick 2020). Die starken Preisanstiege in den Kernstädten führen zu einer wieder ansteigenden Suburbanisierung (Stawarz/Sander 2020; Osterhage/Albrecht 2021). Nach einem Rückgang der Flächenneuinanspruchnahme in den letzten Jahren zeichnet sich mittlerweile eine Trendumkehr ab. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass sich ein Großteil des Wohnungsneubaus im Umland nach wie vor in Ein- und Zweifamilienhäusern erschöpft (Ammann/Brack/Claßen et al. 2021). Wachsende Stadtregionen befinden sich daher – so die zentrale Annahme – in einem Spannungsfeld zwischen der Ausweisung und Mobilisierung von Bauland zur Schaffung von (bezahlbarem) Wohnraum und der Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme.
Ziel des Beitrages ist es, dieses Spannungsfeld analytisch zu adressieren und planerische Handlungsoptionen zu dessen Abmilderung darzustellen. In Kapitel 2 werden diesbezüglich zunächst die Trends der Siedlungsentwicklung und der Flächenneuinanspruchnahme in Deutschland vorgestellt, bevor darauf aufbauend ein System Thinking-Ansatz Verwendung findet, um das komplexe Wirkungsgefüge zwischen angespannten Wohnungs- und Bodenmärkten und der Flächenneuinanspruchnahme für Wohnnutzung in Kernstadt und Umland theoretisch abzubilden. In Kapitel 3 wird das weitere methodische Vorgehen, bestehend aus quantitativer Datenanalyse und qualitativer Fallstudienanalyse, vorgestellt und beschrieben. Die Ergebnisdarstellung und -diskussion erfolgen in den Kapiteln 4 und 5. In Kapitel 6 wird ein Fazit gezogen und ein Ausblick auf den weiteren Forschungsbedarf gegeben.
Die deutschen Großstädte und ihr Umland sind in den letzten beiden Dekaden von einem starken Wachstum geprägt (vgl. Stawarz/Sander 2020). Aus der damit verbundenen Erwartung einer „Renaissance der Städte“ (Frölich von Bodelschwingh/Brühl/Echter et al. 2005) heraus zeigen sich heute allerdings teils unerwünschte Nebeneffekte für Stadtpolitik, Planung und Stadtgesellschaften. Stark ansteigende Boden- und Immobilienpreise sowie Mieten spiegeln eine Knappheit an Wohnraum wider. Die erhöhte Nachfrage nach Wohnraum speist sich aus der überregionalen und internationalen Zuwanderung in die Großstädte und ihre Stadtregionen sowie aus der Verringerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße (Spars 2021: 9–10). Mit dem Wachstum stellt sich in der stadtpolitischen Debatte erneut die Frage nach einem gerechten Zugang zu Wohnraum und dessen Bezahlbarkeit (vgl. Baldenius/Kohl/Schularick 2020; BMI 2020; Spars 2021).
Das Angebot an Wohnraum in den Großstädten kann der Nachfrage nicht folgen. Zwar ist der Bauboom mit mehr als einer Verdoppelung der Baufertigstellungen zwischen 2010 und 2019 in den kreisfreien Großstädten nicht zu übersehen (Ammann/Brack/Claßen et al. 2021: 22–23), allerdings macht er sich erst in jüngster Zeit quantitativ bemerkbar. Die Baufertigstellungen liegen vielerorts immer noch deutlich unterhalb der Nachfragesteigerung. Zudem haben überregionale und internationale Finanzinvestoren großstädtische Immobilien in den letzten Jahren zwar als sicheres Anlageobjekt entdeckt, der dadurch geschaffene Wohnraum wird allerdings zumeist im Hochpreis- und Luxussegment realisiert, während es weiterhin an dringend benötigtem bezahlbarem Wohnraum mangelt (Belina 2020). Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) verstärkt(e) diesen Effekt (Van-Hametner 2021: 558). Auch räumlich kommt der Bauboom an seine Grenzen. Nach Jahren der erfolgreichen Politik der Verdichtung und Innenentwicklung, besonders auf Konversionsflächen, werden entwicklungsfähige Flächen in den Städten knapp (Siedentop 2018a). Hiermit einhergeht, dass die für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung geforderte Verdichtung (Jehling/Schorcht/Hartmann 2020) zunehmend an Akzeptanz in der Bevölkerung verliert und auch unter Aspekten der Klimafolgenanpassung nicht unproblematisch ist (Eichhorn/Rusche/Weith 2021; Wicki/Kaufmann 2021). Zusammen mit der hohen Nachfrage bedingen diese Aspekte in Zukunft wieder die Entwicklung neuer Stadtquartiere (Reiß-Schmidt 2018: 999).
In den funktional eng verflochtenen Stadtregionen beschränkt sich der Wachstumsdruck nicht mehr nur auf die administrativen Grenzen der Großstädte (Schubert/Büttner/Lindmaier et al. 2021). Die Preise für Mietwohnungen und Immobilien im Umland der Großstädte signalisieren ebenfalls eine steigende Nachfrage (Ammann/Brack/Claßen et al. 2021). Suburbanisierung ist wieder zu einem prägenden Trend der Raumentwicklung geworden (Osterhage 2018), der möglicherweise infolge der Covid-19-Pandemie noch weiter verstärkt wird (Neumann/Spellerberg/Eichholz 2022). Neben den individuellen Wohnpräferenzen für das Wohnen in Stadt oder Umland führt die derzeitige Marktsituation dazu, dass Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen die Großstadt verlassen, da sie sich keinen ihren Bedürfnissen entsprechenden Wohnraum mehr in der Stadt leisten können. Sie rutschen, wie Aring (2005: 28–30) es plastisch beschreibt und die „Theorie städtischer Bodenpreise“ (Alonso 1964) erklärt, am „Bodenpreisgebirge“ ab. Mieten und Kaufpreise sind demnach umso relevanter bei Wohnstandortentscheidungen, je höher das stadtregionale Immobilienpreisniveau generell und je größer das Gefälle zwischen Stadt und Umland ist (Münter/Tippel/Albrecht 2022: 2).
Sparsamer Umgang mit Fläche – wie von EU und Bundesregierung politisch gefordert, aber auch gesellschaftlich als zentral für eine gerechtere Bodenpolitik gesehen2 – erscheint in der Bewertung der aktuellen Trends widersprüchlich. Zunächst scheinen die Verknappungssignale des Marktes zu wirken, sodass die Preise zu einem effizienteren Ausnutzen bestehender Flächen führen. Somit ließe sich erwarten, dass hohe Preise den negativen ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen einer wenig verdichteten Flächenneuinanspruchnahme entgegenwirken (Fina/Osterhage/Rönsch et al. 2020; Siedentop/Meinel/Pehlke 2020). Die erneut wahrzunehmende Suburbanisierung wirft allerdings Fragen auf. Denn die weiterhin hohe Flächenneuinanspruchnahme deutet darauf hin, dass aufgrund vielfältiger Zielkonflikte (vgl. Adrian/Bock/Bunzel et al. 2018) die formalen und informellen Instrumente (vgl. Jehling/Hecht/Herold 2018) nicht konsequent genug eingesetzt werden, um ein flächensparendes Wohnraumangebot im Umland zu schaffen. Hinzu kommt, dass das bestehende Instrumentarium teils durch neu eingeführte Instrumente zur Baulandmobilisierung (z. B. § 13b BauGB3) aufgeweicht wurde (Grotefels 2018). Um im Bild zu bleiben: Es ist anzunehmen, dass insbesondere an den Ausläufern des Bodenpreisgebirges – wo Wohnraum leistbar ist und Preise weniger stark auf die effiziente Nutzung von Fläche wirken – die Flächenpolitik dazu führt, dass weniger dicht gebaut wird. Verstärkt wird dies durch staatliche Anreize und Subventionen, die private Haushalte bei ihren Wohnstandortentscheidungen zugunsten gering verdichteter Wohnformen und nicht-integrierter Lagen beeinflussen (z. B. Pendlerpauschale und Instrumente der Eigentumsförderung) (Siedentop 2018b: 51).
Ausgangspunkt des Modells ist die Attraktivität der Kernstädte für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. Kernstädte verfügen über eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen sowie kulturelle und soziale Angebote, was sie zu gesellschaftlichen Anziehungspunkten macht (Siedentop 2018a: 383–404). In der Folge steigen die Bevölkerungszahlen in den Stadtregionen und damit nimmt auch die Wohnraumnachfrage zu. Dies stimuliert die Schaffung neuer Wohnungsangebote, die auf neu ausgewiesenem Bauland oder im Innenbereich realisiert werden. Beide Flächenkategorien sind in wachsenden Städten zunehmend knapp bzw. schwierig zu mobilisieren. Die geringe Flächenverfügbarkeit und die Zeitverzögerung bei der Schaffung von Wohnraum führen zu angespannten Wohnungsmärkten mit hohen bzw. steigenden Boden‑, Immobilien- und Mietpreisen.
Um die Wirtschaftlichkeit und Rendite zu gewährleisten, tendieren private Wohnungsunternehmen im freifinanzierten Wohnungsneubau aufgrund von hohen Bodenpreisen und Baukosten dazu, hochpreisigen Wohnraum zu schaffen. Das Angebot bedient daher vorrangig die Wohnraumnachfrage von Haushalten mit höheren Einkommen. Zudem führt der Preisdruck zu einer baurechtlich maximalen Flächenausnutzung, sodass verdichteter Wohnungsbau entsteht. Das hohe Preisniveau führt dazu, dass Haushalte mit geringem und mittlerem Einkommen sowie Familien in das preisgünstigere Umland ausweichen. Da aufgrund der anhaltenden Anspannung der Märkte auch im näheren, gut erreichbaren Umland die Preise zunehmend hoch sind, wird der Suchradius zunehmend größer, was sich in einer Suburbanisierung in das weitere Umland niederschlägt.
In den Umlandgemeinden entsteht in der Folge eine zusätzliche Wohnraumnachfrage, die sich – neben Haushalten mit einer grundsätzlichen Wohnpräferenz für suburbane Räume – aus solchen Haushalten speist, die ihre Wohnwünsche in der Kernstadt nicht realisieren können. Sofern geeignete Entwicklungsflächen vorhanden und entsprechende Entwicklungsabsichten politisch mehrheitsfähig sind, reagieren die Umlandgemeinden auf den steigenden Nachfragedruck mit der Ausweisung von Bauland. Die Ausweisung von Bauland richtet sich dabei sowohl nach der wahrgenommenen Nachfrage (z. B. junge Familien auf der Suche nach Wohneigentum) als auch den ‚ortsüblichen‘ Bebauungsstrukturen (insbesondere Ein- und Zweifamilienhausbebauung), was dazu führt, dass – trotz nachfragebedingter Preissteigerungen im Umland – vorwiegend bzw. im Vergleich zur Kernstadt weniger verdichtet gebaut wird. Der wenig verdichtete Wohnungsneubau führt zu einer höheren Flächenneuinanspruchnahme pro Kopf. Nehmen der Nachfragedruck aus der Kernstadt und die Preissteigerungen im verdichteten Umland nicht ab, tritt ein zur Kernstadt zeitlich nachgelagerter Verdrängungsprozess ein, der zu einer Abwanderung in das weniger verdichtete Umland führt und so eine sich selbstverstärkende flächenzehrende Kaskade in der Region auslöst.
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Wohnungspreise und Umlandwanderung: Hohe Wohnungspreise in den Kernstädten führen zu Wanderungen ins Umland, wodurch auch dort die Preise steigen.
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Wohnungspreise und Flächeneffizienz: Steigende Wohnungspreise im gut erreichbaren Umland führen zu flächeneffizienterer Wohnbautätigkeit. Gleichzeitig stoßen hohe Preise eine Wohnraumnachfrage im preisgünstigeren weiteren Umland an, wo wiederum weniger flächeneffizient gebaut wird.
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Kommunale Lösungsansätze: Innerhalb des einheitlichen planungsrechtlichen Rahmens bestimmen Problemwahrnehmungen und kommunalpolitische Zielsetzungen die Lösungsansätze, die sich nicht rein ökonomisch begründen lassen.
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Das Forschungsdesign zur Untersuchung der aus dem Modell abgeleiteten Wirkungszusammenhänge folgt einem Mixed-Methods-Ansatz (Grecu/Völcker 2018). Quantitative raumbezogene Analysen zielen darauf ab, deutschlandweite Trends in Stadtregionen darzustellen sowie Wirkungszusammenhänge zu untersuchen (vgl. Jehling/Hecht/Herold 2018). Der qualitative Ansatz generiert über Experteninterviews (vgl. Shahab/Hartmann/Jonkman 2020) Wissen zu Wahrnehmung und Bewertungen zu Angebot an und Nachfrage nach Bauland und zum Einfluss der Boden- und Immobilienpreise auf die Siedlungsentwicklung sowie zu Lösungsansätzen und Entscheidungswegen der Baulandpolitik. Beide Analysen beziehen sich auf die letzten fünf bis zehn Jahre.
Messgröße | Zeitraum | Datenquelle |
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Bevölkerungsentwicklung | 2011-2019 | Bevölkerungsfortschreibung des Bundes und der Länder |
Wanderungssaldo 30-50-Jährige pro 1.000 Einwohner der Altersgruppe | 2011-2017 | Wanderungsstatistik und Bevölkerungsfortschreibung des Bundes und der Länder |
Angebotspreise für Wohnhäuser | 2011-2019 | RWI Real Estate Data (RWI/ImmobilienScout24 2021) |
Angebotsmieten für Wohnungen | 2011-2019 | RWI Real Estate Data (RWI/ImmobilienScout24 2021) |
Anteil fertiggestellter Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern an allen fertiggestellten Wohnungen | 2011-2019 | Baufertigstellungsstatistik |
Flächenneuinanspruchnahme Wohn- und Mischnutzung | 2011-2019 | Sonderauswertung IÖR-Monitor (Meinel/Sikder/Krueger 2022) |
Entwicklung der Fläche für Wohn- und Mischnutzung | 2011-2019 | IÖR-Monitora |
Freiraumverluste für Wohn- und Mischnutzung | 2011-2019 | IÖR-Monitor |
Wohnungsdichte in Wohnungen pro Fläche für Wohn- und Mischnutzung | 2011-2018 | Fortschreibung des Wohngebäude- und Wohnungsbestandes des Bundes und der Länder und IÖR-Monitor |
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Kategorie 1: oberste 10 % der Preise
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Kategorie 2: 60-90 % der Preise
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Kategorie 3: 30-60 % der Preise
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Kategorie 4: unterste 30 % der Preise
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Die 20 leitfadengestützten Experteninterviews mit Vertreterinnen und Vertretern aus Bau‑, Planungs- oder Liegenschaftsämtern oder verwandten Ämtern wurden in drei ausgewählten Fallregionen (vgl. Kapitel 3.3 und Tabelle A im Online Supplementary Material) durchgeführt: in den Kernstädten jeweils zwei Interviews, in den Umlandgemeinden jeweils eines. Ergänzend hierzu wurde in jeder der Fallregionen mit Vertreterinnen und Vertretern der Regionalplanung gesprochen, um eine übergeordnete Perspektive auf die kommunalen und regionalen Entwicklungen zu erhalten.
Alle Interviews entstanden zwischen Juni und August 2021 und überwiegend per Webkonferenz. Sie wurden aufgezeichnet, transkribiert und mit der Software MAXQDA kodiert. Die Kodierung folgte der induktiven Kategorienbildung direkt am Datenmaterial als zusammenfassende qualitative Inhaltsanalyse, ohne die vorherige Entwicklung eines festen Kodierleitfadens (Mayring 2010: 602–609). Lediglich die Gliederung des Leitfadens wurde zur Bildung erster übergeordneter Kategorien genutzt.
Die Verknüpfung der beiden Untersuchungsansätze erfolgt entlang der Wirkungszusammenhänge aus dem regionalen Wirkungsmodell mit dem Ziel, die in den quantitativen Daten ablesbaren räumlichen Trends mit den Aussagen kommunaler und regionaler Akteure zu kombinieren und damit die theoretisch abgeleiteten Zusammenhänge im Wirkungsmodell zu unterlegen. In Kapiteln 4.1 und 4.2 werden beide Ansätze gemeinsam diskutiert, um Wechselwirkungen zwischen Wohnungspreisen, Umlandwanderung und Flächeneffizienz quantitativ und qualitativ nachzuvollziehen. Basierend auf den Experteninterviews werden in Kapitel 4.3 die identifizierten kommunalen Lösungsansätze im Wirkungsmodell verortet. Somit kann aufgezeigt werden, an welchen Wirkpunkten im Modell die identifizierten Lösungsansätze greifen und welche bislang wenig adressiert werden. Eine Bewertung der Lösungsansätze hinsichtlich ihres Einflusses auf das Wirkungsmodell war nicht Bestandteil der Untersuchung.
Kernstädte | Verdichtetes Umland | Weniger verdichtetes Umland |
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Metropole | Mittelstadt einer metropolitanen Stadtregion | Kleinstädtischer, dörflicher Raum einer metropolitanen Stadtregion |
Regiopole | Mittelstadt einer regiopolitanen Stadtregion | Kleinstädtischer, dörflicher Raum einer regiopolitanen Stadtregion |
Großstadt einer metropolitanen Stadtregion | Städtischer Raum einer metropolitanen Stadtregion | |
Städtischer Raum einer regiopolitanen Stadtregion |
Die Auswahl der Regionen umfasst die Stadtregionen Frankfurt am Main, Magdeburg und Münster (kontrastierende Fallstudien). Frankfurt und Münster repräsentieren stark wachsende Regionen, während die Region Magdeburg zwar eine wachsende Kernstadt, aber ein schrumpfendes Umland aufweist. Auswahlleitend ist zudem, dass die Fallstudienregionen hohe als auch niedrige Wohnflächenneuinanspruchnahme aufweisen.
Die deutschen Stadtregionen haben zwischen 2011 und 2019 einen deutlichen Bevölkerungsgewinn erfahren. Mit einem absoluten Zuwachs von rund 1,6 Mio. Menschen bzw. einem relativen Zuwachs von 6,4 % sind die Kernstädte dabei am stärksten gewachsen. Das verdichtete und das weniger verdichtete Umland verzeichnen mit 4,1 % bzw. 2,9 % ebenfalls eine positive Bevölkerungsentwicklung. Bei allen drei Raumtypen wird diese Entwicklung durch einen positiven Saldo der Binnen- und Außenzuwanderung getragen (Ammann/Brack/Claßen et al. 2021: 8).
Bis etwa 2010 stand in vielen der als Fallstudien betrachteten Umlandgemeinden die Ausweisung von Bauland zur Bindung von Einwohnerinnen und Einwohnern (im Sinne der sogenannten Eigenentwicklung), aber auch die Revitalisierung der Innenstädte und die Modernisierung und Inwertsetzung des Gebäudebestands im Fokus der Flächenpolitik. Seit etwa zehn Jahren nehmen jedoch auch die Umlandgemeinden eine wieder ansteigende Nachfrage nach Baugrundstücken wahr. Nach Einschätzungen der Interviewten wird diese – neben Haushalten aus der eigenen Gemeinde und benachbarten Umlandgemeinden – immer stärker auch durch Haushalte aus der Kernstadt stimuliert. Die für Familien zunehmende Unbezahlbarkeit von Wohnraum in den Kernstädten wird dabei von den Interviewpartnerinnen und -partnern betont. Wanderungsgewinne von Familien verzeichnen insbesondere die Gemeinden des weniger verdichteten Umlands, die überproportional stark von den Wanderungsverlusten der Kernstädte profitieren (vgl. Abbildung 5B). Differenziert nach den gebildeten Preiskategorien sind besonders die hochpreisigen Kernstädte in dieser Altersgruppe von Wanderungsverlusten betroffen (vgl. Abbildung 5C).
Bevölkerungsanstieg und Preisentwicklungen stimulieren die Bautätigkeit in den Städten und Gemeinden der Stadtregionen. So zeigen auch die Interviews, dass sowohl in den Kernstädten als auch in den Umlandgemeinden die nachfragebedingte Schaffung von Wohnraum als eine zentrale kommunale Aufgabe angesehen wird. Kernstädte und Umlandgemeinden sehen sich dabei gleichermaßen in der Pflicht, ihre Wohnbautätigkeit auf den Innenbereich zu konzentrieren. In den Kernstädten wird der Vorrang der Innenentwicklung jedoch nicht durch das Thema des Flächensparens bestimmt, sondern vor allem durch die fehlenden Entwicklungsoptionen und die hohen Bodenpreise vorangetrieben. Die Wohnbautätigkeit konzentriert sich in den Kernstädten in den Innenstadtlagen mehrheitlich auf den Geschosswohnungsbau, sodass der Boden – auch aufgrund der Renditeerwartungen der Investoren – hocheffizient genutzt wird. Der Anteil an Wohnungen, die in Einfamilien- und Doppelhäusern realisiert wurden, liegt in den teuersten Kernstädten 2019 bei 11 % (vgl. Abbildung 6C).
In den Stadtrandlagen der Kernstädte werden überwiegend Mehrfamilienhäuser mit geringer Geschossigkeit und verdichtete Einfamilienhäuser (z. B. Reihenhäuser) gebaut. Gründe für den geringer verdichteten Wohnungsbau sind – neben dem Vorhalten eines differenzierten Wohnraumangebots – laut den Interviewten steigende Anforderungen der städtischen Klimafolgenanpassung, Auslastungsgrenzen bestehender sozialer und technischer Infrastrukturen sowie ein von der Stadtplanung gegenüber dem bebauten Umfeld und dem Investor als verträglich und zur Sicherstellung wesentlicher Wohnumfeldqualitäten eingestufter Dichtewert. Hinzu kommen Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung in Bezug auf vermeintlich zu hohe Dichten, sodass auch in Kernstädten mit angespanntem Wohnungsmarkt Einfamilienhausbau – wenn auch auf niedrigerem Niveau – weiterhin realisiert wird. Aufgrund der angespannten Wohnungsmärkte und als unzureichend eingestufter Innenentwicklungspotenziale sehen die Interviewten der Kernstädte die Notwendigkeit, zukünftig wieder großflächigere Siedlungsentwicklungen im Außenbereich anzustoßen. Kleinteilige Siedlungserweiterungen am Siedlungsrand, wie sie in der jüngeren Vergangenheit häufig gebaut wurden, werden als ungenügend angesehen, um auf die Nachfrage und die steigenden Wohnungspreise reagieren zu können. Während die Schaffung von bezahlbarem und verdichtetem Wohnraum für die Kernstädte in den letzten Jahren eine der wesentlichen städtischen Aufgaben geworden ist, überwiegt im wenig verdichteten Umland mit über 80 % (Durchschnitt 2011-2019) die Bautätigkeit im Einfamilienhausbereich (vgl. Abbildung 6A). Mit zunehmender Entfernung zur Kernstadt stellt das freistehende Einfamilienhaus – kommunalpolitisch gewollt – weiterhin die dominierende Wohnform dar.
Das Wanderungsgeschehen, die niedrigeren Preise und die in den Raumtypen realisierten Dichten schlagen sich im Freiraumverlust durch Wohn- und Mischflächen nieder. In den Kernstädten liegt der Freiraumverlust pro Einwohner und Jahr mit 0,26 m2 deutlich unter dem des verdichteten und weniger verdichteten Umlands (1,06 bzw. 2,9 m2/Einwohner/Jahr). Den größten Rückgang der Freiraumverluste von 2011 bis 2019 verzeichnet das weniger verdichtete Umland (vgl. Abbildung 7B). Bei der Interpretation ist das Ausgangsniveau zu beachten: Die bereits hohe Pro-Kopf-Ausnutzung der Fläche für Wohn- und Mischnutzung in den Kernstädten bietet weniger Spielraum für weitere Verbesserungen. Dennoch ist auch hier ein Rückgang der Freiraumverluste pro Kopf zu beobachten. Der Rückgang im Umland lässt sich laut Aussagen der Interviewten auf einen Trend zu kleineren Grundstücken zurückführen, gleichzeitig wird das Einfamilienhaus als Wohnform in diesem Raumtyp aber nicht in Frage gestellt. In der niedrigsten Preiskategorie im Umland folgt der Freiraumverlust seit 2015 nicht mehr dem allgemein rückläufigen Trend (vgl. Abbildung 7C). Die Zunahme in diesen preisgünstigen Räumen deutet auf eine erhöhte Ausweisung von Bauland bzw. Bautätigkeit bei nur geringen Bevölkerungszugewinnen hin.
Die in der Praxis verfolgten Zielsetzungen sowie Lösungsansätze zu Fragen der Bauland- und Wohnungspolitik sind deutlich von den in den Kapiteln 4.1 und 4.2 beschriebenen Entwicklungstrends geprägt. Die Interviewergebnisse zeigen, dass in den Kernstädten die aktive Bodenpolitik, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sowie die Sicherstellung qualitätsvoller urbaner Dichten zentrale Zielsetzungen sind, während die Gemeinden im Umland mehrheitlich die Bereitstellung von Wohnraum für Familien in Form des klassischen Einfamilienhauses verfolgen. Welche Lösungsansätze, über die klassischen Instrumente der Bauleitplanung hinaus, von den Kernstädten und Umlandgemeinden genutzt werden, um die Zielsetzungen zu erreichen und an welchen Punkten innerhalb des regionalen Wirkungsmodells sie greifen, wird in Abbildung 9 schematisch dargestellt.
Laut der Interviewten werden das städtische Handeln und die räumliche Entwicklung vielfach über integrierte Konzepte gesteuert. Dass das Thema Wohnen in den Kernstädten einen besonderen Stellenwert einnimmt, drückt sich mitunter durch die Entwicklung und den Einsatz von speziellen sektoralen Handlungskonzepten aus. Neben der Sicherstellung urbaner Qualitäten fokussieren die Kernstädte bei der Wohnraumversorgung auf die Quantität und Bezahlbarkeit. Im Umland nimmt vor dem Hintergrund des demographischen Wandels die Schaffung von altersgerechtem Wohnraum eine wichtige Rolle ein. Daneben stehen der Erhalt der Attraktivität als Wohn- und Arbeitsort, die Aufwertung der Innenstadt und die Inwertsetzung der bestehenden sozialen und technischen Infrastruktur im Mittelpunkt. Insgesamt wird der Nutzen entsprechender Konzepte mit darin formulierten Maßnahmen zur Erreichung wohnungspolitischer Zielsetzungen als hoch eingeschätzt. Kritische Äußerungen beziehen sich auf die mit der Erstellung verbundenen zeitaufwendigen und kostenintensiven Beteiligungs- und Erarbeitungsprozesse sowie eine gegenüber veränderten Rahmenbedingungen bestehende Inflexibilität.
Monitoringsysteme wie Baulücken- oder Nachverdichtungskataster werden genutzt, um kleinräumige Entwicklungspotenziale systematisch zu erfassen und die Mobilisierung zu erhöhen. In Bezug auf eine flächensparende Siedlungsentwicklung werden Informationen aus solchen Systemen als wichtig und hilfreich eingestuft, auch bei der Erstellung der oben genannten Konzepte. Aufgrund der Interviews kann davon ausgegangen werden, dass solche Systeme häufiger von größeren Städten eingesetzt werden, die über die notwendigen Ressourcen und die technische Infrastruktur verfügen. Bei Umlandgemeinden, die bislang unter einem geringen Entwicklungsdruck bei gleichzeitig größeren Entwicklungsoptionen im Außenbereich agieren konnten, spielen entsprechende Systeme eine untergeordnete Rolle. Bei Städten und Gemeinden, die viel Wohnraum in kurzer Zeit realisieren müssen, wird von den Interviewten auf den geringen Mengeneffekt durch schwierige und langwierige Planungsprozesse hingewiesen. So werden mit Monitoringsystemen zwar wichtige Informationen zu Entwicklungspotenzialen generiert. Hemmnisse in Bezug auf fehlende Verkaufsbereitschaft oder komplexe Eigentümerstrukturen werden damit aber nicht beseitigt.
Städte und Gemeinden versuchen zunehmend, wohnungspolitische Zielsetzungen in Bezug auf Quantität und Bezahlbarkeit über Baulandbeschlüsse und Baulandprogramme zu erreichen. Insbesondere bei den in dieser Studie untersuchten Kernstädten kommen sowohl kooperative Baulandmodelle als auch Ansätze einer aktiven und strategischen (kriteriengeleiteten) Bodenvorrats- und Wohnungspolitik zum Einsatz. Die Umlandgemeinden, vor allem die im weniger verdichteten Umland, nutzen diese Instrumente vergleichsweise selten. Gleichwohl zeigen die Interviewergebnisse, dass sich auch hier Gemeinden in den letzten Jahren ‚bewegt‘ haben. Aufgrund der hohen Preise sind viele Gemeinden in angespannten Wohnungsmärkten – trotz der gesetzlichen Möglichkeiten des kommunalen Vorkaufsrechts – dennoch nicht in der Lage, auf dem Boden- und Immobilienmarkt aktiv zu werden. Sowohl finanzielle als auch personelle Restriktionen hemmen die konsequente Umsetzung einer aktiven Liegenschaftspolitik, insbesondere wenn eine Gemeinde (wieder) neu in diese einsteigen möchte. Da Baulandbeschlüsse nur für den Neubau und nicht für die Bebauung von Baugrundstücken nach § 34 BauGB (Innenbereich) gelten, wird ihre Reichweite zudem als begrenzt eingestuft. Bei größeren Entwicklungsflächen können sie aber als ein vergleichsweise einfach zu implementierendes Instrument dennoch eine nicht unerhebliche quantitative Steuerungswirkung entfalten.
In allen Fallstudien zeigen sich Erfolgsfaktoren und Hemmnisse, die auf die Wirksamkeit der dargestellten kommunalen Lösungsansätze – je nach Lesart – entweder stimulierend oder dämpfend wirken. Von den Interviewten wurden dabei der politische Wille, Schlüsselpersonen und Mehrheiten im Rat hervorgehoben, um Themen der Stadtentwicklung konsequent voranzubringen, aber auch um Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse zu beschleunigen und eine einheitliche flächensparende Boden- und Wohnungspolitik zu ermöglichen. Da eine flächensparende Boden- und Wohnungspolitik mitunter eine Erhöhung der bestehenden und zukünftigen Dichten verlangt und im stadtregionalen Kontext gesteuert werden muss, spielen aus der Sicht der Interviewten ebenfalls die Beteiligung, Aufklärung und Sensibilisierung der relevanten Akteure eine wichtige Rolle. Fehlende personelle und finanzielle Ressourcen limitieren den Einsatz und die Wirkung der Lösungsansätze. Die Interviewten betonen, dass eine ausreichende Ressourcenausstattung sichergestellt sein muss, unabhängig davon welche Instrumente eingesetzt und welche Zielsetzungen erreicht werden sollen.
Die untersuchten Wirkungszusammenhänge zwischen Wohnungspreisen, Umlandwanderung und Flächeneffizienz werden im Folgenden hinsichtlich ihrer Implikationen für eine flächensparsamere Wohnflächenentwicklung in Stadtregionen diskutiert. Aufbauend auf den Ergebnissen zu den kommunalen Lösungsansätzen werden für die Raumtypen Kernstädte, verdichtetes Umland und weniger verdichtetes Umland Handlungsansätze genannt, die zur Erreichung des politisch gesetzten Netto-Null-Ziels beitragen können.
Die im regionalen Wirkungsmodell formulierten Wechselwirkungen zwischen hohen Wohnungspreisen in Kernstädten und hoher Flächenneuinanspruchnahme im weniger verdichteten Umland können empirisch nachvollzogen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass das hohe Preisniveau in den Kernstädten mit Abwanderungs- und gegebenenfalls sogar Verdrängungsprozessen, insbesondere bei Familien, einhergeht. Das weniger verdichtete Umland mit einem immer noch niedrigen bis moderaten Preisniveau profitiert am stärksten von der Umlandwanderung, wo wiederum am meisten Fläche pro Kopf für Wohnnutzung in Anspruch genommen wird, was mit den Ergebnissen von Fina, Osterhage, Rönsch et al. (2020) übereinstimmt. Aktuelle Entwicklungen hin zu mehr Homeoffice und einem damit verbundenen größeren Wohnflächenbedarf lassen eine weitere Verstärkung der beobachteten Trends erwarten, wodurch der Handlungsdruck hinsichtlich einer flächensparenden Siedlungsentwicklung im weniger verdichteten Umland zusätzlich steigt. Ob und in welchem Umfang Auswirkungen auf die Siedlungsentwicklung tatsächlich eintreten, ist Gegenstand aktueller Studien und kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend bewertet werden (vgl. Neumann/Spellerberg/Eichholz 2022).
Um die regionale Flächenneuinanspruchnahme gering zu halten, ist ein Ansatzpunkt, das Abrutschen am Bodenpreisgebirge zu minimieren. Bezahlbarer, qualitätsvoller Wohnraum in den Kernstädten und im verdichteten Umland muss verfügbar sein, damit die Wanderung ins weitere Umland nicht mehr die finanziell beste oder einzige Option für Familien und weitere Bevölkerungsgruppen ist. Bereits heute setzen die untersuchten Kernstädte kooperative Baulandmodelle als auch Ansätze einer aktiven und strategischen Bodenvorrats- und Wohnungspolitik ein. Im Kontext der anhaltenden Anspannung der Wohnungsmärkte müssen die Anstrengungen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, jedoch weiter erhöht werden. Kommunen müssen zukünftig eine aktivere Rolle am Wohnungsmarkt übernehmen und stärker Einfluss auf die Art der Bebauung nehmen.4 Ein wichtiger Hebel ist die Verknüpfung der Baulandmobilisierung mit einer aktiven Liegenschaftspolitik, die über das öffentliche Eigentum Einfluss auf die Bezahlbarkeit des Wohnens nimmt (BMI 2020). Das öffentliche Eigentum ermöglicht es mehr preisgedämpften Wohnungsbau zu realisieren, indem die Kommune selbst über die Kriterien der zukünftigen Nutzung entscheiden kann. So können über Baulandmodelle mit und ohne kommunalen Zwischenerwerb soziale Vorgaben (z. B. Quoten für den preisgedämpften (Miet‑)Wohnungsbau, Miethöhe), aber auch Vorgaben zum verdichteten Bauen (z. B. Anteil an Geschosswohnungsbau) an Investoren weitergegeben werden. In Ergänzung bietet das Erbbaurecht die Möglichkeit, das öffentliche Eigentum langfristig zu erhalten. Da die Preissteigerungen auch das Umland betreffen, wo die genannten Instrumente bislang noch keine große Rolle spielen, muss auch hier ein entsprechender Einsatz diskutiert werden. Im weniger verdichteten Umland kann eine aktive Liegenschaftspolitik – neben der Bezahlbarkeit von Wohnraum – einen positiven Einfluss auf die Aktivierung integrierter Lagen und die Schaffung von Angeboten abseits des klassischen Einfamilienhauses haben.
Ein weiterer Ansatzpunkt liegt bei einer flächensparenderen Wohnbautätigkeit: Während in den Kernstädten aufgrund der hohen Boden- und Wohnungspreise ohnehin flächeneffizient gebaut wird, nimmt die Flächeneffizienz im Umland entlang des Bodenpreisgebirges ab. Beachtet werden muss dabei, dass innerhalb der summarisch ausgewerteten Raumtypen Unterschiede in der Ausprägung der Indikatoren zu sehen sind (vgl. Abbildungen 7A und 8A). So können in der Einzelfallbetrachtung integrierte Wohnstandorte, z. B. in einer Kleinstadt, im weniger verdichteten Umland flächensparender sein als solche an peripherem Standort im verdichteten Umland der Kernstädte. Die Diskussion um flächensparende Wohnbautätigkeit und angemessene Bebauungsdichten muss daher differenziert geführt werden. In den Kernstädten und in bereits stark verdichteten Orten im Umland muss die Verknüpfung von Dichte mit hoher Wohnumfeldqualität im Mittelpunkt stehen, wobei renditemaximierenden Investoreninteressen mit gemeinwohlorientierten Modellen begegnet werden sollte (Adrian/Bock/Bunzel et al. 2018: 76–77). An weniger verdichteten Standorten ist eine generelle Erhöhung der Dichte unter Beachtung des ortstypischen Kontextes zentral. Kleinere Städte und kompakte Ortskerne bilden im wenig verdichteten Umland wichtige Anknüpfungspunkte, um Wohnflächenentwicklung mit höheren Dichten zu realisieren. Zudem ist eine integrierte Siedlungs- und Verkehrsentwicklung, verbunden mit der Schaffung urbaner Dichten im Umfeld von Haltepunkten des Schienenpersonennahverkehrs, wesentlich (Eichhorn/Gerten/Diller 2021).
Da hinter der Wohnraumnachfrage im Umland neben der Bezahlbarkeit auch die gesellschaftlich etablierte Wohnvorstellung vom freistehenden Einfamilienhaus steht, muss es das Ziel sein, neue Bilder von attraktiven Wohnformen in verdichteter Bauweise zu etablieren und den Zugang zu diesen Wohnformen zu erleichtern (Warda 2020: 8–15; Schubert/Büttner/Lindmaier et al. 2021: 27–29). Ansatzpunkte sind beispielsweise eine konsequente Förderung innovativer Wohnformen, die mit weniger Wohnfläche pro Kopf auskommen, aber durch ihre Einbindung in ein attraktives grünes Wohnumfeld, gegebenenfalls mit Gemeinschaftseinrichtungen, insgesamt platzsparend sind und für verschiedene Personengruppen eine echte Alternative zum Einfamilienhaus sein können. Beratungsangebote für die Umsetzung innovativer Wohnformen können dazu beitragen, dass Skepsis abgebaut und entsprechende Wohnformen stärker nachgefragt werden. Neben verdichteten Wohnangeboten können innovative Wohnformen bzw. Logiken der Wohnraumerstellung (z. B. gemeinschaftliches Wohnen, Baugruppenprojekte, genossenschaftliche Angebote auch im Umland) ein wichtiger Schritt für die Etablierung neuer Wohnwünsche sein (Schubert/Büttner/Lindmaier et al. 2021: 29–30). Die gezielte Ergänzung des sehr homogenen Wohnungsbestandes im weniger verdichteten Umland durch altengerechte Wohnformen kann zudem eine wichtige Rolle für den Generationenwechsel im Einfamilienhausbestand spielen. Durch das ‚Freiziehen‘ von Einfamilienhäusern können Teile der traditionellen Nachfrage im Bestand gedeckt werden, ohne dass neue Fläche in Anspruch genommen wird.
Die Umsetzung höherer Dichten und komplementärer Wohnungsangebote im Umland hängt stark von den Entscheidungen der lokalen Politik ab. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass in den kommunalen Handlungslogiken des Umlands das Flächensparen nach wie vor eine untergeordnete Rolle spielt und mehrheitlich darauf gezielt wird, den etablierten Wohnvorstellungen von Familien gerecht zu werden. Zentral ist daher, die relevanten Entscheidungsträger/-innen für eine flächensparende Boden- und Wohnungspolitik zu sensibilisieren und einen konsequent darauf ausgerichteten Instrumenteneinsatz zu fördern (Adrian/Bock/Bunzel et al. 2018). Unterstützend können dabei Best-Practice-Beispiele wirken, die zeigen, dass auch verdichteter Wohnungsbau hohe städtebauliche Qualitäten bieten kann, sowie Visualisierungen und ‚Was-wäre-wenn‘-Szenarien zu den raumstrukturellen Auswirkungen unterschiedlicher Dichtekonzepte in wachsenden Regionen. Allerdings gilt es hier, auch kommunalpolitische Interessen bezüglich der Wirkung von Verdichtung auf das bauliche und soziale Wohnumfeld zu berücksichtigen (vgl. Jehling/Schorcht/Hartmann 2020).
Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass die Flächenfrage im Umland nicht unabhängig von der Wohnungsfrage in den Kernstädten betrachtet werden kann und dass insbesondere über den Aspekt der Boden- und Wohnungspreise Wechselwirkungen zwischen Stadt und Umland bestehen (vgl. Siedentop/Meinel/Pehlke 2020; Münter/Tippel/Albrecht 2022). Damit ist in Stadtregionen ein regionales Wachstumsmanagement, das die kommunalen Wohnungsmärkte als regionale Märkte versteht, essenziell: ein regionales commitment zu höheren Dichten, interkommunal abgestimmte Baulandbeschlüsse, aber auch der interkommunal abgestimmte Einsatz formeller Instrumente der Bauleit- und Regionalplanung können eine wichtige Rolle spielen (vgl. Schmeer/Terfrüchte/Münter 2022).
Die Gegenüberstellung der aktuellen bodenpolitischen Diskussionen zur Wohnungsfrage und zur Begrenzung der Flächenneuinanspruchnahme offenbart zunächst ein kaum lösbares Spannungsfeld für die kommunale und regionale Planung. Ziel des Beitrags war es deswegen, einen analytischen Ansatz vorzustellen, der Wirkungszusammenhänge zwischen Wohnungsfrage und Flächensparen aufzeigt und anhand dieser Ansätze zur Lösung der Zielkonflikte zwischen der Schaffung von Wohnraum und dem Flächensparen ableitet.
Das dieser Studie zugrunde liegende Wirkungsmodell zeigt, wie Methoden des System Thinking genutzt werden können, um das komplexe System stadtregionaler Boden- und Wohnungsmärkte für die Analyse zentraler Wirkmechanismen und Hebel aus planerischer Sicht handhabbar zu machen. Mittels eines Mixed-Methods-Ansatzes erzielte Ergebnisse verdeutlichen, dass hohe Wohnungspreise in den Kernstädten zu Wanderung, insbesondere ins weniger verdichtete Umland, führen. Obwohl die steigenden Preise zu einer größeren Flächeneffizienz in den Kernstädten und dem verdichteten Umland beitragen, ergibt sich in stadtregionaler Hinsicht eine anhaltend hohe Flächenneuinanspruchnahme. Ausgehend von diesem Befund kann in Stadtregionen mit angespanntem Wohnungsmarkt – unter konsequenterer Anwendung der diskutierten Instrumente bzw. Lösungsansätze – durch die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in den Kernstädten und der Ausweitung innovativer und verdichteter Wohnformen im Umland ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Flächensparziele geleistet werden.
Weiterer Forschungsbedarf wird auf analytischer Ebene in einer vertieften Untersuchung von Wanderungs- und Verdrängungsprozessen auf der Basis von Wanderungsstromdaten anstelle der hier verwendeten Wanderungssalden gesehen. Über solch eine Analyse von Quell-Ziel-Beziehungen im Zeitverlauf können beispielsweise deutlich exaktere Erkenntnisse über die räumliche Reichweite von Suburbanisierungsprozessen in Abhängigkeit der regionalen Situation am Wohnungsmarkt gewonnen werden. Zudem stellt die Bewertung der Effektivität potenzieller Lösungsansätze eine wichtige Aufgabe für die zukünftige Forschung dar.
In instrumenteller Hinsicht lassen sich zwei Aspekte identifizieren, die verstärkt beobachtet und für eine politische Diskussion zur Verfügung gestellt werden sollten. Zukünftig wird der Remanenzeffekt im Zuge der fortschreitenden Alterung der Gesellschaft am Wohnungsmarkt eine noch größere Bedeutung entfalten als heute. Instrumente zur Steuerung bzw. Abmilderung auf kommunaler Ebene kommen bislang kaum zur Anwendung oder sind nur wenig wirksam. Potenziell wirksamere Ansätze wie ein durch Besteuerung des Wohnflächenkonsums anstelle des Wohnflächenerwerbs gestützter Wandel vom Wohnleitbild der ‚Immobilie fürs Leben‘ hin zur ‚Lebenszyklusimmobilie‘ sollten wissenschaftlich ausgearbeitet und politisch zur Diskussion gestellt werden. Dies geht einher mit Überlegungen zu an neue Lebensmodelle angepassten Wohnformen. Zudem sollte die Frage der Innenentwicklung im Umland adressiert werden. Hier ist von besonderem Interesse, wie Wissen zu Flächenpotenzialen und deren Mobilisierung auch in personal- und finanzschwächere Umlandgemeinden, ergänzend zu lokalen Erfahrungswerten, geschaffen werden kann.
Literatur
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Fußnoten
1 | https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Landwirtschaft-Forstwirtschaft-Fischerei/Flaechennutzung/Tabellen/anstieg-suv2.html (03.08.2022). |
2 | Vgl. die Forderungen des Bündnisses Bodenwende: https://www.srl.de/dateien/dokumente/de/BUENDNIS_BODENWENDE_Forderungen_210621.pdf (04.08.2022). |
3 | Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I S. 3634), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 20. Juli 2022 (BGBl. I S. 1353) geändert worden ist. |
4 | Vgl. die Forderungen des Bündnisses Bodenwende: https://www.srl.de/dateien/dokumente/de/BUENDNIS_BODENWENDE_Forderungen_210621.pdf (04.08.2022). |