© Sipple; licensee oekom verlag 2021. This Open Access article is published under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International Licence.
https://doi.org/10.14512/rur.33
Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning (2021) 79/1: 58–72
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Beitrag / Article

Hebelpunkte lokaler Ökonomien. Der Betrieberückgang im lokalen Lebensmittelhandwerk aus systemischer Perspektive

David Sipple Contact Info ORCID ,  Heiner Schanz Contact Info ORCID

(1) Professur für Environmental Governance, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Tennenbacher Straße 4, 79106 Freiburg, Deutschland

Contact InfoDavid Sipple  (Corresponding author)
E-Mail: david.sipple@envgov.uni-freiburg.de

Contact InfoProf. Dr. Heiner Schanz 
E-Mail: heiner.schanz@envgov.uni-freiburg.de

Eingegangen: 9. Juni 2020  Angenommen: 22. Dezember 2020  Online veröffentlicht: 9. Februar 2021

Zusammenfassung  
Vielfältige lokale Ökonomien sind ein zentraler Faktor für das Gelingen von Nachhaltigkeitstransformationen auf kommunaler Ebene. Doch gerade die heterogenen Strukturen inhabergeführter, ortsansässiger (Klein‑)Betriebe scheinen in ihrer Existenz von voranschreitenden überregionalen Marktkonzentrations- und Filialisierungsprozessen bedroht. Gleichzeitig haben kommunale Planung, Verwaltung und Politik bisher nicht alle Bereiche lokaler Ökonomien vollumfänglich im Blick. Die Suche nach Hebelpunkten für Governance-Interventionen zur Förderung und zum Erhalt lokaler Ökonomien erfordert mehr Aufmerksamkeit. Auch das Fallbeispiel des vorliegenden Beitrags, das inhabergeführte, ortsansässige Lebensmittelhandwerk, ist von existenziellen Schwierigkeiten bedroht. Über qualitative Experteninterviews mit Bäckereien und Metzgereien in zwei süddeutschen Mittelstädten wird den Ursachen des Betrieberückgangs und diesbezüglicher betriebsinterner Strategien nachgegangen. Dies erfolgt aus systemischer Perspektive, in Form der Modellierung von Kausalschleifendiagrammen und der Einordnung dieser in die Typologie sogenannter Systemarchetypen. Ziel des Beitrags ist die Identifikation von Hebelpunkten für Governance-Interventionen, über welche die Stadtentwicklung die Branchen einer kleinteiligeren lokalen Ökonomie gezielt unterstützen kann.

Schlüsselwörter  Lokale Ökonomie – Nachhaltigkeitstransformation – Stadtentwicklung – Stadtplanung – kommunale Wirtschaftsförderung – nachhaltige Ernährungssysteme


Leverage points of local economies. Business closures in local artisan food production from a system perspective
Abstract  
The diversity of local economies represents a central factor for the success of sustainability transformations at municipal levels. But especially the heterogeneous structures of family-owned, locally based (small-scale) businesses seem to be threatened in their existence by market concentration and branching processes. At the same time, municipal planning departments as well as local administrations and politics have not yet taken account of all sectors of local economies and their differing needs. Searching levers for governance interventions to promote and maintain local economies therefore requires more attention. Family-owned, locally based (small-scale) food trade businesses, which represent the case study of this paper, are currently exposed to existential threats. In a first step, the causes of the business closures and the accompanying expectations and strategic considerations are analysed via qualitative expert interviews with bakeries and butchers in two medium-sized towns in Southern Germany. This is done from a systemic perspective, in the form of modelling causal loop diagrams and the classification of these into so-called system archetypes. The aim is, in a second step, to identify leverage points for governance interventions, through which local authorities can support the branches of the (small-scale) local economy.

Keywords  Local economy – Sustainability transformation – Urban development – Urban planning – Municipal business development – Sustainable food systems


1  Einleitung und Problemstellung

Lokale Ökonomien sind nicht nur charakteristische, sondern auch wesentlich konstituierende Elemente von Städten und Gemeinden (Sperle 2012: 68-69). Als lokale Ökonomie wird dabei der Bereich der städtischen Wirtschaft bezeichnet, „der über vielfältige Vermittlungsformen in die ökonomischen und sozialen Strukturen und Interaktionsbeziehungen von Stadtteilen oder Stadtquartieren ‚eingebettet‘ oder eingebunden ist bzw. dessen Existenz und Entwicklung von diesen Einbettungsformen abhängt“ (Läpple/Walter 2003: 24). Die lokale Einbindung manifestiert sich im Unternehmenstyp, der vor allem inhabergeführte, kleine Einzelhandels- und Handwerksunternehmen einschließt, ihrem unmittelbaren regionalen Raumbezug und ihrer primär auf die ortsansässige Kundschaft gerichtete Versorgungsfunktion, ihre lokale Bindung von Wertschöpfung sowie ihrer prägenden Funktion für das Stadtbild (Helmle 2005; Henn/Behling 2020: 12). Die lokale Ökonomie umfasst vier grundlegende Funktionen des städtischen Lebens: (1) Beschäftigungs- und Ausbildungsfunktion, (2) Versorgungsfunktion, (3) Kommunikations- und Integrationsfunktion, (4) Aufwertungsfunktion (Jakubowski/Koch 2009: 242).

Inhabergeführte, unabhängige Unternehmen haben positive Effekte auf die Funktionen lokaler Ökonomien (Franz 2020: 205) und gelten durch ihre unmittelbare Versorgungsfunktion für die Stadtbevölkerung als ein zentraler Versorgungsbereich (Henn/Behling 2020: 12). Dies gilt auch für das ortsansässige, inhabergeführte Lebensmittelhandwerk. Es umfasst zulassungsfreie Gewerke der Mühlen, Brauereien und Mälzereien sowie zulassungspflichtige Handwerksberufe in der Bäckerei, Konditorei und Metzgerei (Destatis 2020: 19). Im Laufe der letzten zehn Jahre nahm die Zahl der Lebensmittelhandwerksbetriebe in Deutschland um fast 25 % ab.1 Besonders betroffen sind die Betriebe des Bäcker- und Metzgereihandwerks, welche in den vergangenen zehn Jahren um jeweils 30 % zurückgingen. Im gleichen Zeitraum nahm der Umsatz pro Betrieb um jeweils rund 50 % zu, was auf eine voranschreitende Marktkonzentration und zunehmende Filialisierung hinweist (Statista 2019a: 26; Statista 2019b: 10).

Es zeigt sich insgesamt ein wachsender Konkurrenzdruck unter anderem durch Tankstellenshops, filialisierte Großbetriebe sowie die Backautomaten und Fleischtheken des konzentrierten Lebensmitteleinzelhandels (Kögl/Tietze 2010: 65). Diese Großunternehmen machen sich automatisierte und zentralisierte Verarbeitungsstrukturen zunutze, welche betriebskostensenkende Skalenerträge erzeugen (Bizer/Haverkamp 2012: 7; Deutscher Bundestag 2019: 4). Gleichzeitig fehlt inhabergeführten Kleinbetrieben häufig das Investitionskapital für notwendige Vergrößerungen, Spezialisierungen und Modernisierungen (Beile/Drescher-Bonny/Maack 2009: 13-14), weshalb ihre Marktanteile schwinden (Rohn 2012: 128).

Durch den voranschreitenden Betrieberückgang im ortsansässigen, inhabergeführten Lebensmittelhandwerk droht ein sukzessiver Verlust der individuellen Nahversorgungsfunktion von Ortskernen und Innenstädten, was auch aus Sicht der Stadtentwicklung problematisch ist (Runst/Haverkamp 2018). Die Folge ist ein Attraktivitätsverlust der Zentren, welcher sich in einer Konzentration und Uniformität des Angebots, zunehmender Filialisierung und Textilisierung und wachsenden Leerstandsquoten äußert, was letztlich in eine sinkende Passantenfrequenz mündet (Mossig/Dorenkamp 2010: 3). Es droht eine soziale und wirtschaftliche „(Innen‑)Entwertung“ der Ortskerne, welche einen Verlust der Funktion sowie des individuellen Charakters der Innenstädte zugunsten randstädtischer Subzentren mit sich bringt (Ulm 2007: 156). Diese in der räumlichen Planung mit „Trading-Down“ beschriebene Entwicklung erfasst besonders Mittel- und Kleinstädte (Dannenberg/Willkomm/Zehner 2017: 4). Während solche Prozesse relativ breit verstanden werden und beschrieben sind, basieren viele der in Forschung und Praxis beschriebenen Steuerungsmaßnahmen, mit welchen diesen selbstverstärkenden Entwicklungen effektiv entgegengewirkt werden soll, auf deskriptiven Einzelfallstudien (z. B. Weck 2012; Brandt/Gärtner 2019). Systematische Analysen von Ansatzpunkten und Wirkungszusammenhängen aus steuerungstheoretischer Perspektive fehlen bisher weitestgehend (Spars/Busch 2020: 34-35).

Gleichzeitig kommt insbesondere Städten und Gemeinden eine Schlüsselrolle bei der Implementierung der im Rahmen der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ von den Vereinten Nationen (2015) verabschiedeten Ziele für nachhaltige Entwicklung zu, da sich auf ihrer Ebene ökonomische, ökologische und soziale Prozesse konkretisieren und (re-)produzieren (Dütschke/Köhler/Laws et al. 2019: 80-82). Mit den sogenannten Sustainable Development Goals2 soll eine globale „Nachhaltigkeitstransformation“ angestoßen werden (Leal Filho 2019: 2). Die Zukunftsfähigkeit von lokalen Ökonomien ist deshalb unmittelbar mit politischen Nachhaltigkeitszielen und den dafür notwendigen gesellschaftlichen Transformationen verbunden (Henn/Behling 2020: 20). Innerhalb von lokalen Ökonomien scheinen insbesondere inhabergeführte Betriebe, wie die des Lebensmittelhandwerks, eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung einer nachhaltigen Stadt- und Raumentwicklung zu sein (Jakubowski/Koch 2009: 241). Dies zeigen Untersuchungen der lokalen Tourismus- (Luthe/Wyss/Schuckert 2012: 849) und Ernährungswirtschaft (Sloane/O’Reilly 2013: 634). Das inhabergeführte Lebensmittelhandwerk bietet dabei aufgrund seiner zentralen wie auch vermittelnden Rollen einen wichtigen Hebel für Systemtransitionen im Kontext gesellschaftlicher Nachhaltigkeitstransformationen (Sipple/Schanz 2019).

Trotz einer offensichtlichen Bedeutung von systemischen Wechselwirkungen und Rückkopplungen zur Erreichung von normativen Entwicklungszielen dienen bisher nur einfache Interpretationen der Umsatz‑, Nachfrage- und Absatzentwicklungen als Grundlage für Politikempfehlungen zur Unterstützung des ortsansässigen, inhabergeführten Lebensmittelhandwerks (vgl. Haverkamp 2011). Die Nichtberücksichtigung von Rückkopplungen bei der Ableitung von Politikempfehlungen für Governance-Interventionen beschränkt sich jedoch nicht auf einzelne Teilbereiche oder Branchen, sondern betrifft die Frage nach Hebelpunkten in lokalen Ökonomien ganz generell. In der hier vorgestellten Studie3 wurde versucht, sich dieser Problemstellung explorativ zu nähern, indem am Beispiel des Rückgangs der Betriebe im ortsansässigen, inhabergeführten Lebensmittelhandwerk zweier süddeutscher Mittelstädte Ursachen identifiziert und Hebelpunkte zum Erhalt abgeleitet wurden. Entsprechend sind die Themen des Beitrags:
– 
Identifikation der als zentral wahrgenommenen Ursachen und Wirkungen des Betrieberückgangs
– 
Analyse diesbezüglicher betriebsinterner Interventionen und ihrer Auswirkungen
– 
Identifikation wirksamer Governance-Interventionen für die Stadtentwicklung – auf Basis der Analyse – über die Ableitung sogenannter Systemarchetypen und zugehöriger Lösungsstrategien (Senge 2011: 113-115)

Die empirische Erhebung basiert auf 16 qualitativen Experteninterviews mit Inhaberinnen und Inhabern ortsansässiger Lebensmittelhandwerksbetriebe und erfolgte eingebettet in das Verbundforschungsprojekt KERNiG zur Frage der Governance von kommunalen Ernährungssystemen am Beispiel der zwei süddeutschen Mittelstädte Waldkirch im Breisgau und Leutkirch im Allgäu (Schanz/Pregernig/Baldy et al. 2020).

Der Beitrag geht zunächst auf die systemische Perspektive von Interventionsdynamiken als theoretisch-konzeptionelle Grundlage ein (Kapitel 2). Es folgt die Abgrenzung der Untersuchungsräume und die Erläuterung der Methodik der Datenerhebung, -auswertung und -modellierung (Kapitel 3). Im Ergebnisteil (Kapitel 4) werden sogenannte Systemarchetypen aufgezeigt sowie Lösungsstrategien abgeleitet. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion (Kapitel 5) und einem Resümee der zentralen Ergebnisse (Kapitel 6).


2  Systemische Perspektive – Hebelpunkte für Interventionen

Die Analyse von Systemdynamiken zielt darauf ab, zeitabhängige, dynamische Verhaltensmuster eines Systems zu identifizieren und über eine qualitative und/oder quantitative Modellierung zu simulieren, zu verstehen und letztlich zu optimieren (Coyle 1997: 10). Dabei sollen explizit die Variablen endogener, systemimmanenter Dynamiken offengelegt werden, welche über kausale Abhängigkeiten miteinander verknüpft sind (Richardson 2011: 224). Die Abgrenzung des zu analysierenden Systems ergibt sich aus der zugrundeliegenden Problem- bzw. Fragestellung, das heißt wie im Fall der vorliegenden Untersuchung aus der räumlich-administrativen Transitionsebene (van Raak 2015: 277-278). Die Analyse zielt ferner darauf ab, die entsprechenden mentalen Modelle zu identifizieren, über welche sich Individuen die Funktionsweisen ihrer (Betriebs‑)Realität erklären und sie damit strukturieren. Menschen und soziale Gruppen verfügen über ein besonderes Verständnis für die Wirkzusammenhänge, welche sie durch ihre Handlungen und soziale Interaktion (re‑)produzieren (Mingers 2014: 6‑7). Über eine systemische Modellierung dieser Vorstellungen können daher mögliche „Hebelpunkte“ (leverage points) identifiziert werden, um Systeme in eine gewünschte Richtung zu bewegen (Meadows 2019: 211).

Als Hebelpunkte werden die Stellschrauben in einem System verstanden, durch deren Veränderung ein Wandel bewirkt werden kann. Dabei gilt zu berücksichtigen, dass komplexe Systeme häufig kontraintuitiv sind: Bewusste Entscheidungen, ein System zu verändern, führen nicht zwangsläufig zum gewünschten Erfolg in Form von (ausschließlich) positiven Folgen. Vielmehr erzeugen sie häufig (auch) negative Wirkungen. In Tabelle 1 sind die von Meadows (1999) entwickelten Hebelpunkte zur Systemintervention abgebildet. Da die vorliegende Studie an der Interventionskategorie der Rückkopplungen anknüpft, wurde diese kursiviert hervorgehoben.
Tabelle 1  Interventionskategorien und Hebelpunkte der Systemintervention
 

Beschreibung

Hebelpunkte

Interventionskategorien

Parameter

Physische, quantifizierbare Hebelpunkte

1. 
Zahlen: Konstanten und Parameter
2. 
Puffer: Verhältnis zwischen Beständen und Flüssen
3. 
Systemstrukturen mit Beständen und Flüssen

Rückkopplungen

Wechselwirkungen, die Rückkopplungen beeinflussen und/oder den (Miss‑)Erfolg einer Intervention aufzeigen

4. 
Verzögerungen: Geschwindigkeit der Systemveränderung
5. 
Ausgleichende Rückkopplung: balancierende Wirkung im Verhältnis zu auslösenden Störfaktoren
6. 
Selbstverstärkende Rückkopplung: Verstärkungsfaktor von Kausalschleifen

Strukturen

Soziale Strukturen und deren Auswirkungen auf Informationsflüsse, geltende Systemregeln und die Fähigkeit zur Selbstorganisation

7. 
Informationsflüsse: Zugang zu Informationen
8. 
Regeln: Anreize, Strafen, Beschränkungen
9. 
Selbstorganisation: Fähigkeit, Systemstrukturen zu erweitern, zu verändern oder weiterzuentwickeln

Paradigmen

Normen, Werte und Ziele, sprich Paradigmen, aus denen ein System hervorgeht

10. 
Ziele: Zweck oder die Funktion eines Systems
11. 
Paradigmen: Vorstellungswelt, aus der ein System hervorgeht
12. 
Paradigmen überwinden

Quelle: Eigene Darstellung nach Meadows (1999), Abson/Fischer/Leventon et al. (2017), Luederitz/Abson/Audet et al. (2017) und Meadows (2019)

Die nach ihrer Effektivität aufsteigend gelisteten Hebelpunkte beginnen mit der Interventionskategorie der Parameter. Als Hebelpunkte gelten sie als kurzfristig wirksam und werden deshalb besonders häufig durch die Politik angesprochen (Meadows 2019: 214-216). Bei Rückkopplungen handelt es sich um Dynamiken zwischen internen Systemvariablen, welche in ihrer Wirkung verzögert, selbstverstärkend und/oder balancierend sind (Meadows 2019: 219-226). Strukturen beinhalten den Zugang zu Informationsflüssen sowie den Strukturen und Regeln eines Systems und deren Veränderbarkeit, weshalb sie grundlegend für ein Verständnis des Handelns systemrelevanter Akteure sind (Meadows 2019: 226-232). Als am wirksamsten gelten Paradigmen. Hierbei handelt es sich um grundsätzliche Annahmen sowie die Normen, Werte und Ziele eines Systems. Diesbezügliche Interventionen stellen deshalb die größte Herausforderung dar (Meadows 2019: 232-238).

Bisher wird die Ebene der Rückkopplungen zur Ableitung potenzieller Hebelpunkte für Governance-Interventionen kaum thematisiert, obwohl etwa die Bedeutung von Rebound-Effekten in ihren Wirkungen bekannt ist (Santarius 2014; Freeman/Yearworth/Preist 2016). Der Mehrwert der Interventionskategorie der Rückkopplungen für die kommunale Governance besteht darin, Hebelpunkte zur Systemintervention abzuleiten, in ihrer Wirksamkeit zu testen und ihre Funktionsweise verständlich zu kommunizieren (Hirschnitz-Garbers/Distelkamp/Koca et al. 2018). Vor allem kann aufgezeigt werden, dass von den Ausführenden als wirksam eingestufte Interventionen gegebenenfalls langfristig vom Ziel abweichende, unerwünschte oder gar gegensätzliche Rückkopplungen auslösen können. Auf die Identifikation solcher unerwarteter bzw. unerwünschter Effekte von Systeminterventionen und möglicher Lösungsstrategien zielt die vorliegende Analyse ab.


3  Methodik
3.1  Untersuchungsräume

Die Forschung zu Fragen der Governance kommunaler Ernährungssysteme in Deutschland erstreckt sich bislang hauptsächlich auf Großstädte wie Berlin, München, Nürnberg oder Freiburg (vgl. Fesenfeld 2016; Doernberg/Horn/Zasada et al. 2019). Dabei sind rund 60 % der deutschen Bevölkerung in Städten und Gemeinden mit weniger als 50.000 Einwohner/-innen gemeldet. Unter den klassifizierten Stadt- und Gemeindetypen des Bundesinstituts für Bau‑, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bilden die „kleineren Mittelstädte mit Zentrum (20.000 bis 49.999 Einwohner)“ mit einem Anteil von 19,3 % an der Gesamtbevölkerung die stärkste Kategorie.4 Die Größe der beiden Untersuchungsräume Leutkirch im Allgäu und Waldkirch im Breisgau bilden mit je rund 23.000 Einwohner/-innen damit die Lebenswirklichkeit eines Großteils der deutschen Bevölkerung ab. Leutkirch verfügte als Flächengemeinde (175 km2) zum Zeitpunkt der Untersuchung über 266 landwirtschaftliche Betriebe, wohingegen Waldkirch (48 km2) aufgrund seiner Topographie, geprägt durch große Waldflächen und eine Tallage, 68 landwirtschaftliche Betriebe beheimatete (Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2017). Wie eine Analyse der Nahrungsmittelversorgung beider Kommunen zeigt, ist diese sehr ähnlich strukturiert. So gibt es in beiden Städten über acht Betriebe des filialisierten Lebensmitteleinzelhandels und sechs Bäckereifilialen (über-)regionaler Großbetriebe (Sipple/Schanz 2019: 6‑10).

3.2  Datenerhebung und Datenauswertung

Das Sampling der vorliegenden Untersuchung besteht aus 16 qualitativen Experteninterviews. In Leutkirch im Allgäu gab es zum Zeitpunkt der Erhebung 2017 insgesamt elf Betriebe des ortsansässigen, inhabergeführten Lebensmittelhandwerks (sieben Bäckereien und vier Metzgereien), in Waldkirch im Breisgau sechs Betriebe (vier Bäckereien und zwei Metzgereien). Mit Ausnahme einer Bäckerei in Waldkirch konnten alle Betriebe interviewt werden.

Alle Interviewten fungieren als Inhaber/-innen und gleichzeitig Betriebsleiter/-innen, weshalb sie über spezifisches Fachwissen verfügen und somit eine Expertise für ihr Arbeitsfeld abgeben können (vgl. Meier Kruker/Rauh 2005: 65; Gläser/Laudel 2010: 12; Flick 2012: 214). Die Befragung konzentrierte sich auf alle Bäckerei- und Metzgereibetriebe, deren offizieller Unternehmenssitz zum Zeitpunkt der Erhebung auf der Gemarkung einer der beiden Kommunen lag. Das heißt nicht, dass die Gemeinden isoliert betrachtet werden, jedoch beziehen sich die Aussagen zur Wirkung von betriebsinternen Strategien, die Ableitung der Archetypen sowie potenzieller Hebelpunkte für Governance ausschließlich auf die kommunale Ebene. Räumlich und politisch übergeordnete Steuerungsbemühungen, wie etwa ordnungspolitische Maßnahmen, bleiben unberücksichtigt (vgl. Forrester 1969; Nabavi/Daniell/Najafi 2017).

Die qualitative Befragung folgte einem teilstandardisierten Fragebogen. Die Interviews wurden als Audiodateien aufgezeichnet und mit der Software MAXQDA® transkribiert sowie einer qualitativen Textanalyse nach Mayring (2010) unterzogen, was auch die Kodierung der Daten (offen, axial, selektiv) beinhaltete (vgl. Flick 2012: 388-396; Rädiker/Kuckartz 2019: 70-72). Als Kodierungsschema wurden die Wahrnehmungen und fiktionalen Erwartungen der Akteure nach Beckert (2010; 2013) verwendet und zu zentral wahrgenommenen Systemvariablen verdichtet, die in einem weiteren Schritt als Grundlage für die Modellierung dienten. Aufgrund des explorativen Charakters der Systemperspektive wurde ein abduktives Vorgehen gewählt. Dabei wird vom erfassten und verdichteten Phänomen auf eine grundsätzliche Regelmäßigkeit geschlossen (Reichertz 2013: 72). Da die Analyse der Interviewdaten nur geringe inhaltliche Abweichungen zwischen beiden Kommunen sowie zwischen den Betriebsformen der Bäckereien und Metzgereien zeigte, wurden sowohl die beiden Städte als auch die Betriebsformen zusammengezogen. Es scheint sich hier um strukturelle Phänomene zu handeln, welche nur wenig regional- und gewerkespezifische Besonderheiten aufweisen.

3.3  Datenanalyse mit Kausalschleifendiagrammen
Zur Erfassung und Analyse von Strukturen und Rückkopplungen von Systemen hat sich die Modellierung mithilfe von Kausalschleifendiagrammen (CLD; Causal Loop Diagrams) bewährt (Holtz/Alkemade/de Haan et al. 2015: 54). Kausalschleifendiagramme sind als Sätze zu verstehen, die über die Verknüpfung von Schlüsselvariablen gebildet werden und durch die kausalen Zusammenhänge zwischen diesen einen Sinn ergeben (Kim 1992: 1). Mit dem Aneinanderreihen mehrerer kausaler Beziehungen, sogenannter Loops, entsteht eine zusammenhängende Erzählung über eine bestimmte Problemstellung (Sverdrup/Haraldsson/Olafsdottir et al. 2018: 36). Die Erstellung der Kausalschleifendiagramme erfolgte mit der Software Stella Architect®. Abbildung 1 zeigt detailliert die Funktionsweise von Kausalschleifendiagrammen und die Ableitung von Rückkopplungen.
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Abbildung 1  Funktionsweisen von Kausalschleifendiagrammen
Quelle: Eigene Darstellung nach Sverdrup/Haraldsson/Olafsdottir et al. (2018: 38) und Moll (2019: 118-119)

In einem weiteren Schritt wurden die erstellten Kausalschleifendiagramme anhand der Typologie in sogenannte Systemarchetypen eingeordnet und analysiert. Es handelt sich hierbei um eine Methode zur Charakterisierung generischer Ursache-Wirkungs-Strukturen hinter Strategieentscheidungen in einem System (Senge 2011). Die Systemarchetypen basieren auf der Beschreibung des Zusammenwirkens von selbstverstärkenden und balancierenden Rückkopplungen, ausgehend von beabsichtigten Aktionen und (un-)beabsichtigten Reaktionen (Wolstenholme 2003: 8). Dabei gilt die Systemarchetypanalyse als empirisch überprüfbare Methodik zur kontextsensitiven Untersuchung mentaler Repräsentationen von systemrelevanten Entscheidungen (Eisenack/Villamayor-Tomas/Epstein et al. 2019; Oberlack/Sietz/Bürgi Bonanomi et al. 2019). Archetypen vereinfachen die Einordnung und das Verständnis komplexer Systemverhaltensweisen und ermöglichen eine nachvollziehbare Identifikation von Interventionsstrategien und Hebelpunkten (Setianto/Cameron/Gaughan 2014: 644). Senge (2011) beschreibt zehn maßgebliche Systemarchetypen: (1) die zeitverzögerte Balance, (2) die Eskalation, (3) Erfolg den Erfolgreichen, (4) Grenzen des Wachstums, (5) Problemverschiebung, (6) scheiternde Korrekturen, (7) abrutschende Ziele, (8) ungewollte Gegnerschaft, (9) Tragödie der Allmende, (10) Wachstum und Unterinvestition.


4  Ergebnisse
4.1  Hauptursachen für den Betrieberückgang

Die Auswertung der Interviewdaten führt zur Identifikation von drei unterschiedlichen Hauptursachen für den Betrieberückgang: (1) der herrschende Fachkräfte- und Nachfolgemangel, (2) ein Nachfragerückgang aufgrund der Marktkonzentration und daraus resultierendem Preisdruck durch Lebensmitteleinzelhandel und Filialbetriebe und (3) die durch massiven Betrieberückgang verzögert steigende Produktnachfrage bei Teilen der verbliebenen lokalen Betriebe, welche dadurch an ihre Kapazitätsgrenzen kommen, was den Fachkräfte- und Nachfolgemangel verstärkt. Weitere Gründe, die einen Betrieberückgang beschleunigen können, wie beispielsweise steigende Mieten und verhältnismäßig niedrige Gehälter, sind damit nicht ausgeschlossen, wurden aber nicht als Hauptursachen genannt.

Aus den Schilderungen der Betriebsleiter/-innen lassen sich zwei teils gegenläufige, aber parallel bestehende Handlungsstrategien als Reaktion auf diese Ursachen ableiten: (1) Betriebsverkleinerungen als Reaktion auf den Fachkräfte- und Nachfolgemangel, (2) Spezialisierung auf potenziell ertragreichere Bereiche. Daraus leiten sich die in Tabelle 2 dargestellten Systemvariablen ab. Deren Ursache-Wirkungs-Beziehungen in Form von Kausalschleifendiagrammen sind in Abbildung 2 unter 4.2 dargestellt. Die identifizierten Systemvariablen sind im Folgenden in Kursivschrift hervorgehoben.
Tabelle 2  Die zentral wahrgenommenen Systemvariablen aus der Sicht des ortsansässigen, inhabergeführten Lebensmittelhandwerks in den Mittelstädten Waldkirch und Leutkirch

Kodierfamiliea

Codesa

Abgeleitete Systemvariablen

Fachkräfte- und Nachfolgemangel (238)

– 
Nachfolgemangel (94)
– 
Übertragungseffekte (17)
– 
Betriebsverkleinerungen:
– 
Personalmangel (107)
– 
Personalkapazität (20)

Arbeitsintensität; Attraktivität des Berufsfeldes; Auszubildende; familieninterne Nachfolge; externe Nachfolge; Fachkräfte; Beratungsangebot; Öffnungszeiten lokaler Betriebe; Attraktivität lokaler Betriebe; Konkurrenzvorteile lokaler Betriebe; Marketingmaßnahmen

Produktnachfrage (208)

– 
Konkurrenz Lebensmitteleinzelhandel/Filialisten (46)
– 
Betrieberückgang (27)
– 
Spezialisierung:
– 
Beratung und Qualität (59)
– 
Zertifizierung (34)
– 
Regionalisierung (42)

Betriebezahl pro Kommune; Produktnachfrage bei lokalen Betrieben; Produktpreis im Lebensmitteleinzelhandel und Filialbereich; wirtschaftlicher Erfolg anderer Branchen; Spezialisierungsbestrebungen: (a) Anteil regionaler Produkte, (b) Anteil biozertifizierter Produkte, (c) Qualität der Fachberatung; Sortimentsbreite und -tiefe; produzierte Menge; Qualitätsvorteil; wahrgenommener Qualitätsvorteil; Kosten der Spezialisierung; Lieferantensuche (bio/regional); bauliche/technische Investitionen; (Re‑)Zertifizierung; Passantenfrequenz; Lokal-orientierte öffentliche Beschaffung

a die Zahl in den Klammern gibt die jeweilige Anzahl an kodierten Textstellen an
4.2  Situation und Handlungsstrategien der Betriebe

4.2.1  Betriebsverkleinerung aufgrund des Fachkräfte- und Nachfolgemangels

Ausgangssituation: Der herrschende Mangel an Auszubildenden, Fachkräften sowie familieninterner und externer Nachfolge geht im Falle der untersuchten Betriebe auf eine stetig rückläufige Attraktivität des Berufsfeldes zurück. Dies entspringt einer hohen Arbeitsintensität, aber auch einer starken Konkurrenz auf lokalen Arbeitsmärkten durch den wirtschaftlichen Erfolg anderer lokaler Branchen, welche im Gegensatz zu verhältnismäßig niedrigen Verdienst- und Entwicklungsmöglichkeiten im ortsansässigen, inhabergeführten Lebensmittelhandwerk attraktive Löhne, Arbeitsbedingungen und Karriereoptionen vor Ort bieten. Der wirtschaftliche Erfolg anderer lokaler Branchen stärkt jedoch gleichzeitig die Produktnachfrage, z. B. wenn der lokale Tourismus- oder Industriesektor floriert, führt so aber auch zu zunehmender Betriebsauslastung. Ein Betrieberückgang im Allgemeinen hat auf lange Sicht eine steigende Produktnachfrage bei Teilen der verbliebenen Betriebe zur Folge und stärkt diese zwar (über die balancierende Rückkopplung B1), führt jedoch bei einem gleichbleibenden Mangel an Fachkräften zu einer weiteren Zunahme der Arbeitsintensität mit den bereits beschriebenen Folgen (über die selbstverstärkenden Rückkopplungen R1-R5).

Reaktion: Auf den Mangel an Fachkräften reagieren die befragten Betriebsleiter/-innen mit einer Einschränkung der Öffnungszeiten, um einen Rückgang der Arbeitsintensität zu erreichen. Dies führt zunächst zur gewünschten Reaktion (über die balancierende Rückkopplung B2), was den Fachkräftemangel entschärft. Einschränkungen der Öffnungszeiten führen verzögert zu einer sinkenden Attraktivität lokaler Betriebe und einer Schwächung der Konkurrenzvorteile, woraus eine abnehmende Produktnachfrage und so eine Verstärkung des Betrieberückgangs resultieren (über die selbstverstärkende Rückkopplung R6).

Archetyp: Die Reaktion auf den Mangel an Fachkräften in Form der Einschränkung der Öffnungszeiten (Betriebsverkleinerung) fällt unter den Systemarchetyp der „Fehlkorrekturen“. Die vollzogene Korrektur in Form eines Rückgangs der Arbeitsintensität (über die balancierende Rückkopplung B2) ist nur vorübergehend erfolgreich. Langfristig führt sie zu einer „ungewollten Konsequenz“ der rückläufigen Produktnachfrage bei lokalen Betrieben (über die selbstverstärkende Rückkopplung R6) (Senge 2011: 463).

4.2.2  Spezialisierung5 als Reaktion auf eine sinkende Produktnachfrage

Ausgangssituation: Bevor ein voranschreitender Betrieberückgang bei Teilen der verbliebenen Betriebe zu einer steigenden Produktnachfrage führt (über die balancierende Rückkopplung B1), nimmt diese jedoch insgesamt ab, was besonders auf abnehmende Produktpreise im Lebensmitteleinzelhandel und Filialbereich zurückzuführen ist und durch eine vermehrt rückläufige Passantenfrequenz (unter anderem im Zuge eines beginnenden Trading-Downs) verstärkt wird. Eine sinkende Produktnachfrage führt zu einem verstärkten Betrieberückgang.

Reaktion: Durch die abnehmende Produktnachfrage verstärken sich bei den befragten Betrieben die Spezialisierungsbestrebungen. Diese zeigen sich in einer Spezialisierung der Betriebe auf die Erhöhung des (a) Anteils regionaler Produkte und/oder (b) Anteils biozertifizierter Produkte und/oder (c) der Qualität der Fachberatung, was eine geringere Sortimentsbreite und -tiefe und produzierte Menge zur Folge hat. Dies wirkt sich negativ auf die Attraktivität lokaler Betriebe und deren Konkurrenzvorteile aus, woraus eine abnehmende Produktnachfrage resultiert (über die selbstverstärkenden Rückkopplungen R8 und R9). Spezialisierungsbestrebungen bringen zudem Kosten der Spezialisierung in Form von Transaktionskosten (durch Lieferantensuche, (Re‑)Zertifizierungskosten, Marketingmaßnahmen) und möglicherweise bauliche und/oder technische Investitionen mit sich, was eine Schwächung der Konkurrenzvorteile birgt und die Produktnachfrage weiter schwächt (über die selbstverstärkende Rückkopplung R7). Andererseits führt eine Spezialisierung zu wachsenden Qualitätsvorteilen, die jedoch erst zeitlich verzögert von der Kundschaft wahrgenommen werden, dann aber eine Steigerung der Konkurrenzvorteile lokaler Betriebe und somit eine steigende Produktnachfrage zur Folge haben (über die balancierende Rückkopplung B3).

Archetyp: Zunächst führen Spezialisierungen zu selbstverstärkenden Rückkopplungen für die rückläufige Produktnachfrage (über die selbstverstärkenden Rückkopplungen R7-R9). Dies kann zur Folge haben, dass Betriebe diese Bestrebungen frühzeitig aufgeben. Sind die neugeschaffenen Verkaufsargumente jedoch einmal an die Kundschaft kommuniziert, entsteht ein Attraktivitätsgewinn für die Betriebe, welcher dem Rückgang der Betriebezahl pro Kommune entgegenwirkt (über die balancierende Rückkopplung B3). Die vorliegende Dynamik lässt sich daher mit dem Systemarchetyp „Gleichgewichtsprozess mit Verzögerung“ beschreiben, da die korrektive Aktion erst mit Verzögerung den gewünschten Erfolg zeigt (Senge 2011: 451).

4.3  Wirkungsdynamiken und Hebelpunkte auf kommunaler Ebene
Die verschiedenen, zumindest teilweise gegenläufigen Strategien bestehen parallel und können teilweise über gemeinsame Handlungsfelder und -punkte erreicht werden. Diese basieren auf den von Senge (2011) beschriebenen „Managementprinzipien“, mit welchen dem jeweiligen Archetyp begegnet werden kann (Setianto/Cameron/Gaughan 2014). Mithilfe dieser werden, auf der Empirie basierend, aus systemischer Perspektive Hebelpunkte für Kommunen abgeleitet, die zum Erhalt des ortsansässigen, inhabergeführten Lebensmittelhandwerks und so zu einer Stärkung lokaler Ökonomien beitragen (vgl. Abbildung 2). Sie sind in den Bereichen der Wirtschaftsförderung und Stadtplanung verortet.
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Abbildung 2  Gesamtmodell des Betrieberückgangs im ortsansässigen, inhabergeführten Lebensmittelhandwerk

Im Bereich der kommunalen Wirtschaftsförderung liegen die Hebelpunkte in den Tätigkeitsfeldern Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik, Stadtmarketing sowie Cluster- und Netzwerkförderung:

Ein Instrument dem Fachkräfte- und Nachfolgemangel entgegenzuwirken ist die Wirtschaftsförderung, indem Kampagnen des Stadtmarketings (Marketingmaßnahmen) auf eine Stärkung der Attraktivität des Berufsfeldes auf lokaler Ebene abzielen (schwächt R1-R5). Zudem können über ein Beratungsangebot bezüglich der Betriebsnachfolge betriebsspezifische Unterstützung durch die Kommune geleistet (schwächt R3 und R4) und Fördermöglichkeiten aufgezeigt werden. Wird die Verfügbarkeit von Fachkräften und die externe wie familieninterne Betriebsnachfolge auf diese Weise gestärkt, sind die Betriebe insgesamt weniger gefährdet, kurzfristige (Fehl‑)Korrekturen wie im vorliegenden Archetyp vornehmen zu müssen (Senge 2011: 463; Systemarchetyp „Fehlkorrekturen“). Vergleichbare Unterstützungsangebote gibt es bereits in anderen Branchen (vgl. Franz 2020: 205). So scheint besonders die lokale Vernetzung sowie die Schaffung von Kontaktstellen für Personal- und Finanzierungsplanung hilfreich zu sein (Hilpert/Völkening/Beck 2018: 113).

Die Spezialisierungsbestrebungen der Betriebe können ebenfalls über das Stadtmarketing (Marketingmaßnahmen) unterstützt werden, um die neu entstandenen Qualitätsvorteile schneller an die Kundschaft zu kommunizieren. So kann versucht werden, dem beschriebenen zunächst einsetzenden Nachfragerückgang entgegenzuwirken (stärkt B3). Über kommunale Markenbildung (sogenannte „Place making“-Maßnahmen) kann die Identität einer Kommune als Ort spezialisierter Nahrungsmittelproduktion und -verarbeitung gestärkt werden (Reiter 2018: 8). Auch die digitale Umsetzung lokaler Vermarktungs- und Vertriebsplattformen als zusätzliche Absatzkanäle (sogenanntes „Multi“- und „Cross-Channeling“) bietet hierbei Potenziale (Hilpert/Völkening/Beck 2018: 113). Auf diese Weise können die Kosten der Spezialisierung der Betriebe verringert werden (schwächt R7). Gerade in inhabergeführten Kleinbetrieben fehlt es an zeitlichen Ressourcen und Fähigkeiten, solche innovativen Vermarktungskonzepte aufzubauen, weshalb hier die Kommunen gefordert sind (Proeger/Thonipara/Bizer 2020: 17-18).

Zudem zeigt die Modellierung, dass Spezialisierungsbestrebungen über das Instrument der Cluster- und Netzwerkförderung unterstützt werden können. Über themen- und branchenspezifische Netzwerktreffen (Chilla/Kühne/Neufeld 2016: 139) werden lokale Netzwerke gestärkt und die Transaktionskosten beteiligter Betriebe gesenkt (Kulke 2017: 54), da so die Lieferantensuche vereinfacht und Wissens- und Erfahrungsaustausch ermöglicht wird. Dies verringert die Kosten der Spezialisierung (schwächt R7), weshalb tendenziell weniger Betriebe diese verfrüht aufgeben (Senge 2011: 463; Systemarchetyp „Gleichgewichtsprozess mit Verzögerung“). Über eine lokal-orientierte öffentliche Beschaffung (z. B. Verpflegung in kommunalen Bildungs- und Pflegeeinrichtungen) können Spezialisierungsbestrebungen unterstützt und Konkurrenzvorteile lokaler Betriebe gestärkt werden (schwächt R7-R8), wie das „Netzwerk deutscher Biostädte“6 zeigt (Fülles/Roehl/Strassner et al. 2017).

Im Bereich der Stadtplanung sind vor allem die Instrumente der Bauvorschriften sowie der Innenstadt- und Dorfentwicklung von Relevanz: Maßnahmen der Innenstadtentwicklung zielen auf eine Revitalisierung der Innenstädte und somit auf eine stärkere Passantenfrequenz. Dies kann über Maßnahmen wie einheitliche Öffnungszeiten, Leerstandsmanagement, Parkraummanagement, eine Beschilderung zu lokalen Betrieben in Verbindung mit einer Verbesserung der Fußgängersituation und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt (z. B. durch Verkehrsberuhigung) erreicht werden (Hilpert/Völkening/Beck 2018: 114-115). So kann „Trading Down“-Effekten entgegengewirkt und eine positive Wirkung auf die Produktnachfrage erreicht werden.

Über eine Anpassung der ‚klassischen‘ Instrumente der Stadtplanung, wie der Bebauungsplan, aber auch über informelle Pläne und Konzepte (z. B. kommunale (Fach‑)Konzepte zur Erhöhung der Nutzungsvielfalt) können sowohl die Passantenfrequenz als auch die Spezialisierungsbestrebungen unterstützt werden (zur Nedden/Bunzel/Pätzold et al. 2015: 103-107). Diesbezügliche Anpassungen können die Kosten der Spezialisierung verringern, indem sie anfallende bauliche/technische Investitionen ermöglichen (schwächt R7). Dies kann dazu beitragen, dass Spezialisierungen eher beibehalten werden (Senge 2011: 463; Systemarchetyp „Gleichgewichtsprozess mit Verzögerung“).

Zusammenfassend lassen sich zwei Governance-Bereiche mit insgesamt fünf Hebelpunkten zur Stärkung des ortsansässigen, inhabergeführten Lebensmittelhandwerks auf kommunaler Ebene ableiten (vgl. Tabelle 3).
Tabelle 3  Strategie der Betriebe und daran angepasste Governance-Bereiche der Kommunen, Interventionsvariablen aus der Modellierung und Wirkungsziele

Strategie

Governance-Bereiche

Hebelpunkte

Wirkungsziel (↑/↓)

Betriebsverkleinerung

Wirtschaftsförderung

Fachkräfte- und Nachfolgeförderung

Stadtmarketing

Beratungsangebote

Marketingmaßnahmen

↑ Attraktivität des Berufsfeldes

↑ Betriebsnachfolge

Spezialisierung

Wirtschaftsförderung

Cluster- und Netzwerkförderung

Stadtmarketing

Lieferantensuche

Marketingmaßnahmen

↑ Wahrgenommene Qualitätsvorteile

↓ Kosten der Spezialisierung

Stadtplanung

Bauvorschriften

Verkehrsplanung

Innenstadt- und Dorfentwicklung

bauliche/technische Investitionen

Passantenfrequenz

↓ Kosten der Spezialisierung

↑ Produktnachfrage

Aus der Sicht der kommunalen (Innen)stadtentwicklung sind Governance-Interventionen zur Bekämpfung des Fachkräfte- und Nachfolgemangels sowie zur Unterstützung von Spezialisierungsbestrebungen und zum Erhalt des ortsansässigen, inhabergeführten Lebensmittelhandwerks im Allgemeinen ein wichtiger Baustein, um einem strukturellen Verfall ihrer Innenstädte und Ortskerne entgegenzuwirken (unter anderem „Trading Down“). So können Maßnahmen in allen analysierten Bereichen zu einer Absicherung bestehender und zur Schaffung neuer Ausbildungs- und Arbeitsplätze führen sowie zum Erhalt bzw. zur Verbesserung der Nahversorgungssituation beitragen und so die Heterogenität lokaler Ökonomien stärken. Dies kann zudem, speziell im Bereich der ökologischen/regionalen Spezialisierung, positive Effekte auf die Nachhaltigkeitstransformation des kommunalen Ernährungssystems haben, auch weil die inhabergeführten Betriebe weiterhin als wichtige Ansprechpartner mit Gestaltungspotenzial vor Ort existent sind.


5  Diskussion

Die Ergebnisse des vorliegenden Beitrags zeigen, dass es entgegen der häufigen Forderung nach ordnungspolitischen Maßnahmen und der notwendigen Änderungen im Konsumentenverhalten durchaus auch auf kommunaler Ebene effektive Möglichkeiten gibt, lokale Ökonomien gezielt zu stärken. Dabei wird die Notwendigkeit eines gezielten Einsatzes der Instrumente der endogenen Raumwirtschaftspolitik in Form der kommunalen Wirtschaftsförderung (direkte Instrumente) und der Maßnahmen der Stadtplanung (indirekte Instrumente) deutlich (Kulke 2017: 46-47).

Die kommunale Wirtschaftsförderung gilt „als wesentlicher und integraler Bestandteil der Standortentwicklungspolitik“, welcher als ressortübergreifende Querschnittsaufgabe aus Kommunensicht eine stetig wachsende Bedeutung erfährt (Dallmann/Richter 2012: 19). Mit gezielten Maßnahmen sollen die Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Handeln in einer Kommune möglichst positiv beeinflusst werden, um Betriebe an eine Kommune zu binden und eine allgemeine Verbesserung der Lebensbedingungen zu erreichen (Held/Markert 2001; Markert 2018). Nicht überraschend und in vollständiger Übereinstimmung mit den Ergebnissen dieser Studie, zeigt eine Umfrage zur Bedeutung der Themenfelder kommunaler Wirtschaftsförderung unter Kommunen zwischen 10.000 und 50.000 Einwohner/‑innen, dass die im Rahmen der Modellierung vorgeschlagenen Bereiche der Wirtschaftsförderung (Ausbildungsplätze und Fachkräfte; Stadt‑, Standort- und Regionalentwicklung; Förderung von Netzwerken) in den vergangenen Jahren am stärksten an Bedeutung gewonnen haben (Fuchs/Hansen/Pieckenäcker 2013).

Bebauungspläne, Altstadtsatzungen sowie verkehrsplanerische Konzepte und Maßnahmen der Kommunen können für ortsansässige Betriebe einschränkend oder fördernd wirken, beispielsweise wenn sie notwendige bauliche Veränderungen oder die Passantenfrequenz betreffen. Eine Anpassung kommunaler Festlegungen an die Bedarfe der Betriebe des ortsansässigen, inhabergeführten Lebensmittelhandwerks kann unter dem Begriff der Förderung urbaner Produktion gefasst werden. Hierbei handelt es sich um ein Konzept, welches im Stadtraum ein funktionierendes Miteinander zwischen verarbeitendem Gewerbe und Wohnnutzung und somit eine stärkere Nutzungs- und Funktionsmischung vorsieht (Brandt/Gärtner/Meyer 2017). Das ortsansässige, inhabergeführte Lebensmittelhandwerk als Teil der urbanen Produktion trägt dazu bei, die Nahrungsmittelverarbeitung in den Städten zu erhalten. Für Betriebe in zentraleren Lagen ergibt sich daraus die Notwendigkeit für emissionsärmere und ressourceneffizientere Produktions- und Transportweisen, um Nutzungskonflikte mit Anwohner/-innen zu vermeiden, was grundsätzlich zu einer kommunalen Nachhaltigkeitstransformation beiträgt (Brandt/Gärtner/Meyer 2017).

Die systemisch abgeleiteten Governance-Interventionen zum Erhalt des ortsansässigen, inhabergeführten Lebensmittelhandwerks und zur Stärkung der lokalen Ökonomie fokussieren auf die Interventionskategorie der Rückkopplungen. Gegenüber Interventionen, die allein auf Parameter wie die Zahl der Betriebe oder Umsatzentwicklung gestützt sind, haben sie den Vorteil, dass systemimmanente Dynamiken mitberücksichtigt werden können. Gleichzeitig bieten sie die Möglichkeit der gezielten Steuerung, die nur auf eine überschaubare Zahl von Betrieben abzielt und das System über Hebelwirkungen aktiviert. Systemsteuerung über Strukturen und vor allem über Paradigmen sind dagegen mit großem Aufwand sowie Unsicherheiten und entsprechend langen Zeiträumen des Systemwandels verbunden, wie das Beispiel der Steuerung kommunaler Ernährungssysteme eindrucksvoll zeigt (Stierand 2008; Baldy 2019; Eckhardt 2020).

Prinzipiell sind die Ergebnisse der vorliegenden Studie auch auf lokale Ökonomien unterschiedlicher Größe skalierbar, da es sich um generelle Systemdynamiken handelt. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die Modellierung der Dynamiken und die Ableitung von Systemarchetypen und Hebelpunkten für Governance-Interventionen maßgeblich durch die gewählten Systemgrenzen und den Begründungszusammenhang der Analyse geprägt sind (Nabavi/Daniell/Najafi 2017; Eisenack/Villamayor-Tomas/Epstein et al. 2019). Bei der Festlegung der Ziele solcher Steuerungsansätze sowie der Frage nach diesbezüglichen Hebelpunkten muss die jeweilige normative Grundhaltung offengelegt und diskutiert werden. So ist es zum Beispiel aus ökologischer Sicht fraglich, ob die dezentralen Strukturen des ortsansässigen, inhabergeführten Lebensmittelhandwerks überhaupt schützenswert sind, nutzen sie doch in deutlich geringerem Maße als überregional organisierte Großbetriebe sogenannte ökologische Skaleneffekte (vgl. Schlich/Fleissner 2005; Born/Purcell 2006; Brunori/Galli/Barjolle et al. 2016). Zudem kann eine Entwicklung hin zu filialisierten Strukturen auch Vorteile für die Nahversorgung einer Stadtgesellschaft bieten, wie beispielsweise niedrigere Preise und/oder längere Öffnungszeiten. Andererseits zeigt eine sozioökonomische Perspektive, dass Nachhaltigkeitstransformation und auch diesbezügliche Gestaltbarkeit lokaler Ökonomien auf dem Vorhandensein (lokal)spezifischer Akteursnetzwerke und Branchen wie dem ortsansässigen, inhabergeführten Lebensmittelhandwerk beruht (vgl. Luthe/Wyss/Schuckert 2012; Le Velly/Dufeu 2016; Sipple/Schanz 2019).

Hinzu kommt, dass individuelle Ausprägungen von Systemelementen, vor allem über den Zeitverlauf, deutlich abweichendes Systemverhalten nach sich ziehen können (MacKinnon/Dawley/Pike et al. 2019). So spielen im Kontext von kommunalen Ernährungssystemen beispielsweise unterschiedliche ‚Bürgerkulturen‘ der betreffenden lokalen Ökonomien (Schanz/Pregernig/Kruse 2020) sowie die verschiedenen Persönlichkeiten in der Leitung der eigentümergeführten Handwerksbetriebe (Rohrlack 2008) eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Systeme. Governance-Interventionen zur Steuerung von lokalen Ökonomien anhand der Analyse von Rückkopplungsdynamiken sollten deshalb zunächst eine weitere Überprüfung der spezifisch wahrgenommen Systemvariablen vornehmen.

Aufgrund der komplexen Wirkzusammenhänge von Systemen gilt generell, dass aus Modellierungen abgeleitete Handlungsempfehlungen mit großer Vorsicht genutzt werden sollten. Das Aufzeigen der kausalen Funktionsweise der Kausalschleifendiagramme und ihre flexible Darstellung können zwar Komplexität reduzieren, die Offenlegung und Beschreibung von Rückkopplungen in den Ursache-Wirkungs-Beziehungen sollten aber nicht mit dem überkommenen Steuerungsoptimismus der 1960er-Jahre verwechselt werden (Sterman 2000). Vielmehr sollte das aufgezeigte Vorgehen als unterstützendes Instrumentarium eines reflexiven Governance-Verständnisses zur Stärkung lokaler Ökonomien Anwendung finden (Mann 2017).


6  Schlussfolgerung

Die vorliegende Analyse zeigt, dass neben den generellen Marktmechanismen einer zunehmenden Zentralisierung und Filialisierung vor allem der herrschende Fachkräfte- und Nachfolgemangel zum Betrieberückgang im inhabergeführten, ortsansässigen Lebensmittelhandwerk beiträgt. Dieser führt zwar auch zu Nachfragezuwächsen bei den verbliebenen Betrieben, was jedoch in Kombination mit dem herrschende Fachkräftemangel zu einer weiter steigenden Betriebsauslastung führt, welcher nur schwer entgegengewirkt werden kann. Als Reaktion lassen sich betriebsinterne Strategien identifizieren, die zwar wirksam, jedoch aufgrund ungewollter Konsequenzen und verzögerter Wirkungen zum Teil negative Rückkopplungseffekte mit sich bringen. Hier kann kommunale Politik und Verwaltung ansetzen und durch einen kontextsensitiven Einsatz von Instrumenten der Wirtschaftsförderung und Stadtplanung die jeweiligen Strategien der Betriebe unterstützen und deren Erhalt (mit)gewährleisten. Mithilfe einer systemischen Perspektive und der Erstellung und Analyse von Kausalschleifendiagrammen lassen sich hierfür Hebelpunkte für Governance-Interventionen der Stadtentwicklung identifizieren. Über diese kann dem Betrieberückgang in spezifischen Branchen entgegengewirkt und so die Heterogenität lokaler Ökonomien gestärkt werden. Gleichzeitig können die Ziele einer kommunalen Nachhaltigkeitstransformation, wie z. B. eine ökologische/regionale Spezialisierung, vorangebracht werden und inhabergeführte Betriebe als diesbezüglich relevante Ansprechpartner erhalten werden. Eine Ausweitung der Vorgehensweise zur Identifikation von Hebelpunkten kommunaler Governance auf weitere Branchen lokaler Ökonomien erscheint daher möglich und sinnvoll.

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass es entgegen vieler Annahmen (vgl. Pothukuchi/Kaufman 2000; Levkoe 2011; Brinkley 2013) auch auf kommunaler Ebene Möglichkeiten gibt, um eine Nachhaltigkeitstransformation über die Stärkung lokaler Ökonomien zu unterstützen. Bleiben Kommunen hier untätig, werden in vielen Branchen lokaler Ökonomien in naher Zukunft kaum noch dezentrale und individuelle Kleinbetriebe bestehen. Dies hat zumindest in Klein- und Mittelstädten eine Zunahme des Leerstands und Funktionsverlusts der betroffenen Innenstädte und Teilorte zur Folge. Mit einer sichtbar abnehmenden Vielfalt lokaler (Nahrungsmittel‑)Betriebe schwindet das Potenzial, über lokale Ökonomien eine nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern.


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Fußnoten

1https://www.zdh-statistik.de/application/index.php?mID=3&cID=422 (09.12.2020).
2https://sdgs.un.org/goals (09.12.2020).
3Die Studie ist Teil des transdisziplinären Verbundforschungsprojekts KERNiG, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmenprogramm „FONA – Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (Förderkennzeichen: 01UR1614A).
4https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/raum-beobachtung/downloads/downloadsReferenz2.html?nn=2544954 (14.12.2020).
5Marktstrukturen können mit Ökosystemen verglichen werden (vgl. Storbacka/Nenonen 2011), daher bietet eine Spezialisierung geschützte Entwicklungsmöglichkeiten, sogenannte Marktnischen (vgl. Smith/Raven 2012).
6https://www.biostaedte.de/ (20.12.2020).