© Albert; licensee oekom verlag 2022. This Open Access article is published under a Creative Commons Attribution 4.0 International License.
https://doi.org/10.14512/rur.75
Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning (2022) 80/1: 22–39
rur.oekom.de

Beitrag / Article

Indikatoren und Methoden zur Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen in metropolitanen Räumen

Christian Albert Contact Info ORCID, Reinhard Henke Contact Info ORCID, Janette Iwanowski Contact Info ORCID, Antje Kosan Contact Info ORCID, Dietmar Mehl Contact Info ORCID , Claudia Romelli Contact Info ORCID

(1) Geographisches Institut, Ruhr Universität Bochum, Universitätsstraße 150, 44805 Bochum, Deutschland
(2) Regionalverband FrankfurtRheinMain, Poststraße 16, 60329 Frankfurt am Main, Deutschland
(3) biota – Institut für ökologische Forschung und Planung GmbH, Nebenring 15, 18246 Bützow, Deutschland

Contact InfoProf. Dr. Christian Albert  (Corresponding author)
E-Mail: christian.albert@rub.de

Contact InfoReinhard Henke 
E-Mail: henke@region-frankfurt.de

Contact InfoJanette Iwanowski 
E-Mail: janette.iwanowski@institut-biota.de

Contact InfoAntje Kosan 
E-Mail: kosan@region-frankfurt.de

Contact InfoDr. Dr. Dietmar Mehl 
E-Mail: dietmar.mehl@institut-biota.de

Contact InfoClaudia Romelli 
E-Mail: claudia.romelli@rub.de

Eingegangen: 21. Januar 2021  Angenommen: 1. Dezember 2021  Online veröffentlicht: 31. Januar 2022

Zusammenfassung  
In diesem Beitrag wird am Beispiel eines ausgewählten metropolitanen Raums ein wissenschaftlich fundierter und zugleich praxisrelevanter Vorschlag für Indikatoren und Methoden zur Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen mit Relevanz für die Flächennutzungs- und Landschaftsplanung unterbreitet. Die Forschungsfragen zielen auf geeignete Ökosystemleistungen, Indikatoren und Methoden sowie auf eine Bewertung der vorgeschlagenen Ökosystemleistungsindikatoren hinsichtlich der Datenverfügbarkeit und des Erhebungsaufwandes. Als Fallbeispiel dient der Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main. Das methodische Vorgehen besteht aus der Erarbeitung einer angepassten Indikatorenliste auf der Basis relevanter Vorarbeiten und einer expertenbasierten, anwendungsorientierten Evaluation. Die entwickelte Vorschlagsliste für den Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main umfasst insgesamt 27 Ökosystemleistungen mit jeweils einem oder mehreren Indikatoren. Die anwendungsorientierte Evaluation zeigt, dass in metropolitanen Räumen üblicherweise für fast alle Ökosystemleistungsindikatoren geeignete Daten vorliegen, die mit insgesamt moderatem, aber individuell unterschiedlichem Aufwand erhoben und bewertet werden können. Abschließend werden Empfehlungen für die Umsetzung in der Praxis gegeben.

Schlüsselwörter  Ökosystemleistungen – Indikatoren – Flächennutzungsplanung – Landschaftsplanung – Strategische Umweltprüfung – Frankfurt/Rhein-Main


Indicators and methods for assessing and evaluating ecosystem services in metropolitan regions
Abstract  
This paper presents a scientifically credible and practically relevant set of indicators and methods to assess and evaluate ecosystem services of relevance for land use and landscape planning. The research questions are (i) to identify suitable ecosystem services, indicators, and methods, and (ii) to assess the proposed indicators regarding the respective data availability and assessment effort. The region of Frankfurt/Rhein-Main (Germany) serves as the case study. The methods include the synthesis of a specifically adapted list of ecosystem services indicators based on relevant prior research and an expert-based and application-oriented evaluation. The proposed list for the region of Frankfurt/Rhein-Main contains 27 ecosystem services, with one or more associated indicators each. The evaluation reveals that metropolitan regions in Germany usually provide sufficient data to assess almost all ecosystem services. The assessment effort differs, but is generally moderate. The paper concludes with recommendations for practical application in the Frankfurt region and beyond.

Keywords  Ecosystem services – Indicators – Land use planning – Landscape planning – Strategic environmental assessment – Frankfurt/Rhein-Main


1  Einleitung

Die anhaltende Urbanisierung in Deutschland betrifft insbesondere metropolitane Räume, wobei Umlandgemeinden verstädtern und Landschaften im Regelfall naturferner werden. Es entstanden und entstehen weiterhin peri-urbane Landschaften mit einem Mosaik aus städtischen Strukturen, Agrar- und Forstflächen sowie naturnahen Lebensräumen. Diese Entwicklung zeigt sich beispielhaft im schnell wachsenden Ballungsraum Frankfurt/Rhein Main, in dem derzeit zwar noch circa 75 % der Fläche unbebaut ist, aber für die nächsten Jahrzehnte eine erhebliche Zunahme der Siedlungsfläche erwartet wird (Regionalverband FrankfurtRheinMain 2016; Regionalverband FrankfurtRheinMain 2019).

Gerade in diesen schnell wachsenden metropolitanen Räumen kommt der Sicherung und nachhaltigen Nutzung von Ökosystemleistungen als Beiträge von Natur und Landschaft zum menschlichen Wohlergehen (TEEB 2010: 19) eine große gesellschaftliche Bedeutung zu. Das Konzept der Ökosystemleistungen wird in den letzten Jahren sowohl in der Wissenschaft als auch zunehmend in der Praxis der räumlichen Planung intensiv diskutiert (Albert/von Haaren/Galler 2012: 142; Grünwald/Wende 2013: 177; Heiland/Kahl/Sander et al. 2016: 313; Podschun/Thiele/Dehnhardt et al. 2018: 454). Das Konzept ähnelt damit demjenigen der Landschaftsfunktionen, Landnutzungsfunktionen und Naturraumpotenziale, fokussiert aber deutlicher auf eine Berücksichtigung des gesamten Spektrums privater und öffentlicher Leistungen und betont stärker auch quantitative Erfassungen und ökonomische Bewertungsverfahren (Albert/von Haaren/Galler 2012: 143; Schrapp/Garschhammer/Meyer et al. 2019: 530). Unterschieden werden häufig drei wesentliche Klassen von Ökosystemleistungen (vgl. MEA 2005: 7; TEEB 2010: 21; Díaz/Pascual/Stenseke et al. 2018: 271; Haines-Young/Potschin 2018: 9): Versorgungsleistungen wie Nahrung und Trinkwasser, Regulierungsleistungen wie Lokalklima und Hochwasserregulierung und kulturelle Leistungen wie Ästhetik und Erholung. Zusätzlich werden in der letzten Zeit auch abiotische Ökosystemleistungen mitberücksichtigt (z. B. Haines-Young/Potschin 2018: 4).

Wesentliche Herausforderungen für eine Sicherung und nachhaltige Nutzung von Ökosystemleistungen in metropolitanen Räumen bestehen dabei unter anderem in folgenden Gesichtspunkten (TEEB DE 2016a: 17–18):
– 
Zersiedelungen im Umland führen häufig zum Verlust produktiver landwirtschaftlicher Flächen, zur Beeinträchtigung naturnaher Lebensräume und zur Landschaftszerschneidung.
– 
Bestrebungen zur Priorisierung der Innenentwicklung vor der Außenentwicklung können zwar dazu beitragen, Zersiedelungen im Umland zu vermindern. Gleichzeitig gehen jedoch Freiflächen im Innenbereich mitsamt ihres Nutzens für die Biodiversität, für regulierende Ökosystemleistungen, für die Erholung und Gesundheit der Menschen verloren.
– 
Umweltbelastungen in den Kernstädten können zu Abwanderungen in das Umland führen, damit soziale Segregationen fördern und die Umweltgerechtigkeit beeinträchtigen.
– 
Der Klimawandel führt absehbar zu erhöhten Belastungen durch Wärmeeffekte, Dürren und Starkregenereignisse, die den Bedarf an regulierenden Ökosystemleistungen erhöhen und gleichzeitig die Funktionsfähigkeit der städtischen Freiräume beeinträchtigen.
– 
Die biologische Vielfalt ist in Städten so zu fördern, dass die Anforderungen und Interessen unterschiedlicher Akteure gleichermaßen integrativ berücksichtigt werden.

Eine quantitative Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen könnte helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen und räumliche Planungen in metropolitanen Räumen sinnvoll zu unterstützen. In den letzten Jahren wurde von der Wissenschaft eine große Zahl an Konzepten, Indikatoren und Methoden für die Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen vorgelegt (wesentliche Studien: MEA 2005; TEEB 2010; Haines-Young/Potschin 2018; Díaz/Pascual/Stenseke et al. 2018) und teilweise wurden erste wissenschaftliche Studien zur Anwendung in der Landschafts- und Raumplanung durchgeführt (z. B. Koschke/Fürst/Frank et al. 2012; Albert/Galler/Hermes et al. 2016; Deppisch/Heitmann/Lezuo et al. 2020; Schrapp/Garschhammer/Meyer et al. 2020). Einen aktuellen Überblick über den Stand der Forschung zu Methoden der Erfassung urbaner Ökosystemleistungen gibt beispielsweise die Überblicksstudie von Dworczyk und Burkhard (2020). Eine wichtige Wissenslücke besteht jedoch in der Kenntnis geeigneter Indikatoren und Methoden, welche in der Planungspraxis eingesetzt werden und gleichzeitig belastbare Ergebnisse für Entscheidungen liefern (vgl. Albert/Schröter-Schlaack/Hansjürgens et al. 2017: 76; Schrapp/Garschhammer/Meyer et al. 2019: 530; Albert/Fürst/Ring et al. 2020: 2–3; Schrapp/Garschhammer/Meyer et al. 2020: 118).

Ziel dieses Beitrags ist es, am Beispiel eines ausgewählten metropolitanen Raums einen wissenschaftlich fundierten und zugleich praxisrelevanten Vorschlag für Indikatoren und Methoden zur Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen mit Relevanz für die Raum- und Landschaftsplanung zu unterbreiten. Zwei Forschungsfragen stehen dabei im Mittelpunkt:
1. 
Welche Ökosystemleistungen, Indikatoren und Methoden sind wissenschaftlich robust und praktisch geeignet, um planungsrelevante Informationen zu generieren?
2. 
Wie sind die vorgeschlagenen Ökosystemleistungsindikatoren hinsichtlich des Vorhandenseins relevanter Daten sowie des notwendigen Erhebungsaufwandes vor Ort zu bewerten?

Die besondere Innovation des Beitrags liegt damit in der substanziellen Erweiterung des bisherigen Standes des Wissens, indem nicht nur Indikatoren wissenschaftlich-konzeptionell erörtert, sondern explizit mit Bezug auf die Anwendung in der Planungspraxis vor Ort ausgewählt und hinsichtlich praktischer Anwendbarkeit in dem konkreten Untersuchungsgebiet evaluiert werden. Der Beitrag basiert im Wesentlichen auf den Ergebnissen einer unveröffentlichten Studie (Mehl/Iwanowski/Albert 2020) und weiterführenden Überlegungen.

Im folgenden Kapitel wird das Fallbeispiel Frankfurt/Rhein-Main charakterisiert. Das dritte Kapitel dient der Beschreibung der Methoden. In Kapitel 4 werden die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt. Diese werden in Kapitel 5 diskutiert und Kapitel 6 unterbreitet die Schlussfolgerungen des Beitrags.


2  Fallbeispiel Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main
Als Fallbeispiel wird der Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main als Teil der Metropolregion FrankfurtRheinMain herangezogen (vgl. Abbildung 1). Der Ballungsraum umfasst eine Fläche von rund 2670 qkm mit 80 Kommunen und ist die Heimat von mehr als 2,4 Millionen Menschen. Der Ballungsraum beinhaltet mit den Städten Frankfurt und Offenbach urbane Verdichtungsräume sowie ländlich geprägte Gebiete wie dem Hintertaunus. Aufgrund der prognostizierten positiven Wirtschaftsentwicklung wird im Ballungsraum ein erheblicher Siedlungsdruck erwartet (Regionalverband FrankfurtRheinMain 2019; vgl. auch Abbildung 2), was wiederum eine fortgesetzte Flächennachfrage mit sich bringt. Gleichzeitig bietet der Ballungsraum im Vergleich mit anderen Metropolregionen überdurchschnittlich umfangreiche Datengrundlagen zum Zustand von Natur und Landschaft. Eine Besonderheit besteht in diesem Ballungsraum darin, dass der Regionale Flächennutzungsplan (RegFNP) zusammen mit dem Regionalplan Südhessen einen gemeinsamen Plan bildet (vgl. Abbildung 1). Damit können Planungsaussagen auf regionaler und kommunaler Ebene für 80 Kommunen getroffen werden. Der Regionale Flächennutzungsplan und der Regionale Landschaftsplan werden vom Regionalverband FrankfurtRheinMain für das Gebiet des gesamten Ballungsraums im Maßstab 1:25.000 erstellt. Dieser Regionale Flächennutzungsplan wird derzeit für das Zieljahr 2030 neu aufgestellt. Insofern bestehen besondere Chancen, damit anstehende Herausforderungen wie den Siedlungsdruck, den Flächenverbrauch und die Freiraumsicherung nachhaltig zu steuern. Eine Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen könnte den Prozess der Planerstellung sinnvoll ergänzen und auch bessere Möglichkeiten der öffentlichen Information zulassen.
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Abbildung 1  Räumliche Einordnung: Metropolregion FrankfurtRheinMain und Gebiet des Regionalverbands FrankfurtRheinMain. Anmerkung: Das Gebiet des Regionalverbands entspricht dem Ballungsraum. Quelle: Regionalverband FrankfurtRheinMain

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Abbildung 2  Siedlungsstrukturen und Freiräume in Frankfurt am Main. Quelle: Regionalverband FrankfurtRheinMain


3  Methoden

Dem methodischen Vorgehen sind zwei wesentliche Aufgaben zugeordnet, nämlich die Erarbeitung einer wissenschaftlich fundierten und zugleich ortsspezifisch praktikablen Liste an relevanten Ökosystemleistungen und geeigneten Indikatoren sowie eine anwendungsorientierte Evaluation der vorgeschlagenen Indikatoren hinsichtlich der Datenverfügbarkeit und des Erhebungsaufwandes.

Die Erarbeitung der Liste wissenschaftlich robuster und praktisch relevanter Ökosystemleistungen und Indikatoren erfolgt in drei Schritten. Im Rahmen einer fokussierten Literaturstudie werden zunächst etablierte und relevante Systematiken von Ökosystemleistungen identifiziert. Berücksichtigt werden zum einen im internationalen Kontext verbreitete Systematiken wie diejenigen des Millennium Ecosystem Assessment (MEA 2005), der Studie „The Economics of Ecosystems and Biodiversity“ (TEEB 2010), der Common International Classification of Ecosystem Services (Haines-Young/Potschin 2018) sowie des Biodiversitätsrates der Vereinten Nationen (Díaz/Pascual/Stenseke et al. 2018). Zum anderen werden zahlreiche im deutschen Kontext verwendete Systematiken identifiziert und berücksichtigt, insbesondere Arbeiten aus der Studie „Naturkapital Deutschland“ (TEEB DE 2015; TEEB DE 2016a; TEEB DE 2016b), zu Fließgewässern in Deutschland (Podschun/Thiele/Dehnhardt et al. 2018), zu Gewässern und Feuchtgebieten in urbanen Räumen (Mehl/Hoffmann/Iwanowski et al. 2018a; Mehl/Hoffmann/Iwanowski et al. 2018b; Mehl/Hoffmann/Schneider et al. 2018; Mehl/Renner/Gottelt-Trabandt et al. 2018), zu kulturellen Ökosystemleistungen (Riechers/Barkmann/Tscharntke 2015; Hermes/Albert/von Haaren 2018) sowie Arbeiten zur deutschlandweiten Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen (Albert/Bonn/Burkhard et al. 2016; Albert/Neßhöver/Schröter et al. 2017; Grunewald/Pekker/Zieschank et al. 2019). In einem zweiten Schritt wurde für die identifizierten Ökosystemleistungen aus der Literatur eine Auswahl von Ökosystemleistungen mit besonderer Relevanz für das Untersuchungsgebiet des Ballungsraums Frankfurt/RheinMain getroffen. Für die Auswahl flächennutzungsplan- und landschaftsplanrelevanter Ökosystemleistungen waren folgende Voraussetzungen ausschlaggebend:
– 
Inhaltliche Relevanz für den Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main und dabei insbesondere für den unbebauten Außenbereich (in Anlehnung an § 35 BauGB1).
– 
Eignung für eine Erfassung auf der (noch groben und detailräumlich unbestimmten) Maßstabsebene der Flächennutzungsplanung im Sinne einer ausreichenden „Parametersensitivität“ (Lassen sich mit den relevanten Ökosystemleistungen, zugehörigen Ökosystemfunktionen und geeigneten/sachgerechten Indikatoren und Methoden quantitative und qualitative Unterschiede zwischen Ausgangs‑/Ist- und einem Planzustand detektieren?).
– 
Möglichkeit, die Ökosystemleistungen mit Geodaten (geographisch-kartographisch vorliegenden Daten) zu untersuchen.
– 
Ausgewogenheit im Sinne des Verhältnisses zwischen den Hauptgruppen versorgende, regulative, kulturelle sowie weitere (abiotische) Ökosystemleistungen.
– 
Vermeidung einer Doppelbewertung von Einzelleistungen.
– 
Soweit sinnvoll: Möglichkeiten einer monetären Bewertung der ausgewählten Ökosystemleistungen.
Der dritte Schritt besteht in der Bestimmung geeigneter Indikatoren und Methoden für die ausgewählten Ökosystemleistungen. Indikatoren werden verstanden als bestimmbare, soweit möglich messbare Eigenschaften der Ökosystemleistungen. Dabei liegt das Augenmerk darauf, nicht Belastungen und Beeinträchtigungen, sondern die Leistung zu messen (Grunewald/Walz/Herold et al. 2015: 307). Für die Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen kommt prinzipiell ein breites Spektrum möglicher Indikatoren infrage (vgl. z. B. Dworczyk/Burkhard 2020 für eine jüngere Metastudie zu Indikatoren urbaner Ökosystemleistungen). Um jedoch insbesondere solche Indikatoren zu identifizieren, die für die Planung relevant und nutzbar sind, orientierten sich Analyse und Abwägung nicht nur an den Kriterien guter Ökosystemleistungsindikatoren (van Oudenhoven/Schröter/Drakou et al. 2018: 423–425), sondern auch an folgenden Voraussetzungen:
– 
Repräsentativität und ausreichende Sensitivität der Indikatoren für die ausgewählte Ökosystemleistung (bzw. Ökosystemleistungsfunktion) (vgl. z. B. Mehl/Hoffmann/Iwanowski et al. 2018b: 151–152; Mehl/Hoffmann/Schneider et al. 2018: 200; Mehl/Renner/Gottelt-Trabandt et al. 2018: 257),
– 
Eigenschaft bzw. Möglichkeit einer räumlichen und nutzungsabhängigen Differenzierung der Ökosystemleistungen,
– 
Prinzipielles Vorhandensein geeigneter Fach‑/Geodaten für die Bestimmung indikatorabhängiger Methoden/Verfahren einer Quantifizierung/Bewertung,
– 
Berücksichtigung von Fragen einer sinnvollen/sachgerechten Informationsdichte und einer über alle Indikatoren hinweg einheitlichen Darstellung (vgl. Grunewald/Walz/Herold et al. 2015: 307),
– 
GIS-Analysefähigkeit als wesentliche Voraussetzung bzw. großem Vorteil (vgl. auch Podschun/Thiele/Dehnhardt et al. 2018: 458; Kempa/Lovett 2019: 77),
– 
Szenariofähigkeit bei der Anwendung der Indikatoren (Varianten der räumlichen Entwicklung) (vgl. z. B. Mehl/Hoffmann/Iwanowski et al. 2018a: 14–15),
– 
Nachfolgende Möglichkeit der EDV-gestützten Weiterverarbeitung und einer – sofern möglich – indikatorbezogenen Monetarisierung.

Die anwendungsorientierte Evaluation der vorgeschlagenen Indikatoren erfolgt hinsichtlich üblicherweise in Metropolregionen verfügbaren Datengrundlagen und des voraussichtlichen Bedarfs zur Datengenerierung sowie des Aufwands zur Bewertung. Dazu wird für jeden vorgeschlagenen Ökosystemleistungsindikator der Datenbedarf benannt und einer Abschätzung der in Metropolregionen in Deutschland üblicherweise verfügbaren Daten gegenübergestellt. Die Bewertung des Bedarfs zur Datengenerierung sowie des Aufwands zur Bewertung erfolgt im Rahmen einer Experteneinschätzung auf einer dreistufigen ordinalen Skala (sehr hoch, hoch, gering). Die Bewertung des Aufwands wird aufgrund von Erfahrungswerten aus der planerischen Praxis vorgenommen. Die Experteneinschätzungen werden von einem Teil des Autorenteams vorgeschlagen und von den Koautorinnen/Koautoren kritisch geprüft und diskutiert. Die abschließende Experteneinschätzung spiegelt daher den Konsens der beteiligten Fachleute aus Wissenschaft, Planungsberatung und Planungspraxis wider.


4  Ergebnisse
4.1  Ökosystemleistungen und Indikatoren mit Relevanz für Planungszwecke des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain
Die Vorschlagsliste wissenschaftlich robuster und praktisch relevanter Ökosystemleistungen und Indikatoren mit Relevanz für Planungszwecke des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain umfasst insgesamt 27 Ökosystemleistungen (vgl. Tabelle 1). Diese gliedern sich in sieben Ökosystemleistungen im Bereich der Versorgungsleistungen sowie zehn in den Bereichen der Regulierungsleistungen, fünf im Bereich der kulturellen Leistungen sowie fünf im Feld der abiotischen Ökosystemleistungen. Für jede Ökosystemleistung werden ein oder mehrere Indikatoren vorgeschlagen.
Tabelle 1  Ökosystemleistungen und Indikatoren mit Relevanz für Planungszwecke des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain

Ökosystemleistung

Indikator(en)

Mögliche Methoden

Versorgungsleistungen

  

Subgruppe: Nahrungsmittel

  

Landwirtschaftliche, gartenbauliche Kulturpflanzen

– 
Bodenfruchtbarkeit
– 
Feldkapazität
– 
Bezüglich Bestäubungsfunktionen: Lebensraumvernetzung und Habitatfragmentierung

– 
Ertragspotenzial
– 
Ackerwertzahl
– 
Grünlandwertzahl
– 
Soil Quality Rating (SQR) (Müller/Schindler/Behrendt et al. 2007; DWA 2018)
– 
Wasserspeichervermögen
– 
Anteil naturnaher Biotope (Bürger 2004: 10–14)
– 
Lage im/Nähe zum Biotopverbund (BMU 2018)

Pflanzliche Biomasse für den Einsatz in der Tierproduktion

– 
Bodenfruchtbarkeit
– 
Feldkapazität
– 
Bezüglich Bestäubungsfunktionen: Lebensraumvernetzung und Habitatfragmentierung

– 
Ertragspotenzial
– 
Ackerwertzahl
– 
Grünlandwertzahl
– 
Soil Quality Rating (SQR) (Müller/Schindler/Behrendt et al. 2007; DWA 2018)
– 
Wasserspeichervermögen
– 
Anteil naturnaher Biotope (Bürger 2004: 10–14)
– 
Lage im/Nähe zum Biotopverbund (BMU 2018)

Trinkwasser (Grundwasser, Quellenwasser)

– 
Grundwassermenge
– 
Grundwasserqualität

– 
Grundwasserneubildung (mittlere) in Trinkwassereinzugsgebieten sowie Gebieten mit Auftreten von Mineralquellen
– 
Eigenschaften des Untergrundes (Boden, tieferer Untergrund, Grundwasserleiter) im Hinblick auf den Geschütztheitsgrad des Grundwassers

Subgruppe: Rohstoffe

  

Pflanzliche Rohstoffe für eine Verarbeitung

– 
Bodenfruchtbarkeit
– 
Feldkapazität
– 
Bezüglich Bestäubungsfunktionen: Lebensraumvernetzung und Habitatfragmentierung

– 
Ertragspotenzial
– 
Ackerwertzahl
– 
Grünlandwertzahl
– 
Soil Quality Rating (SQR) (Müller/Schindler/Behrendt et al. 2007, DWA 2018)
– 
Wasserspeichervermögen
– 
Anteil naturnaher Biotope (Bürger 2004: 10–14)

Brauchwasser in Industrie und Landwirtschaft (Oberflächen- und Grundwasser)

– 
Nachhaltig nutzbare Grundwassermenge
– 
Grundwasserqualität
– 
Nachhaltig nutzbare Abflussmenge (oberirdisch)

– 
Mittlere Grundwasserneubildung, davon 70 %
– 
Eigenschaften des Untergrundes (Boden, tieferer Untergrund, Grundwasserleiter) im Hinblick auf den Geschütztheitsgrad des Grundwassers
– 
Mittlere jährliche Abflussmenge in Höhe von maximal 0,25 MNQ (mittlerer Niedrigwasserdurchfluss) entsprechend LAWA-Verfahrensanleitung „Wasserhaushalt“ (Mehl/Hoffmann/Schönrock et al. 2017: 33)

Geogene mineralische und nichtmineralische Rohstoffe

– 
Verbreitung, Vorkommen

– 
Geologische Bedingungen

Subgruppe: Energie

  

Pflanzliche und Energierohstoffe aus Landwirtschaft, Kurzumtriebsplantagen, Holzwirtschaft

– 
Bodenfruchtbarkeit
– 
Feldkapazität
– 
Bezüglich Bestäubungsfunktionen: Lebensraumvernetzung und Habitatfragmentierung

– 
Ertragspotenzial
– 
Ackerwertzahl
– 
Grünlandwertzahl
– 
Soil Quality Rating (SQR) (Müller/Schindler/Behrendt et al. 2007; DWA 2018)
– 
Wasserspeichervermögen
– 
Anteil naturnaher Biotope (Bürger 2004: 10–14)

Regulierungsleistungen

  

Subgruppe: Extremabfluss

  

Hochwasserregulation

– 
Flächen gleicher/ähnlicher Abflussbildungsbereitschaft
– 
Volumen von Senken/Mulden und kleineren/temporären Fließgewässern/Abflussbahnen
– 
Rauigkeit der Geländeoberfläche, Rauigkeit im Bereich von Abflussbahnen, Abflusshindernisse in kleineren/temporären Fließgewässern (Hecken, Wälle, Dämme, Durchlässe, Gebäude etc.)
– 
Retentionsbestimmende Eigenschaften des Hochwasserrückhalteraumes

– 
Hydrologisch determinierte Kombination der Faktoren: Versiegelungsgrad, Bodenart/Untergrundbeschaffenheit, Nutzung/Bodenbedeckung, Geländegefälle
– 
Analyse von Abflussbahnen (Lage, Funktion/Hierarchie)
– 
Senkenanalyse (Volumenbestimmung)
– 
Analyse von Abflussbahnen
– 
Factsheet bei Podschun/Albert/Costea et al. (2018: 61): Volumenverhältnis der rezenten Aue zur morphologischen Aue, Rauigkeit der Kompartimente Sohle, Ufer, Land (Daten zur Fließgewässerstruktur)

Niedrigwasserregulation

– 
Grundwasser
– 
Relative Höhe des Niedrigwasserabflusses
– 
Abflussregimetypen
– 
Fließgewässerstruktur

– 
Bilanzierungen und/oder Modellierungen für Grundwasserneubildungsraten
– 
Regionalisierte Koeffizienten (z. B. Quartil Q25 % im Verhältnis zu Q50 % oder zu mittlerem Abfluss MQ), z. B. regionalisierter Koeffizient MHQ (mittlerer Hochwasserabfluss), MNQ (mittlerer Niedrigwasserabfluss) (Mehl 2004)
– 
Factsheet bei Podschun/Albert/Costea et al. (2018: 65): Analyse über die Fließgewässerstrukturgüte der Kompartimente Sohle, Ufer

Subgruppe: Böden und Gewässersedimente (inkl. Schwebstoffe)

  

Regulation von Bodenerosionsprozessen

– 
Erosionsgefährdung durch Wasser
– 
Hangrutschungsgefahr

 

Bodenbildung

– 
Gesamtbewertung Bodenschutz, ohne Erosionsgefährdung

 

Sedimentregulation im Gewässersystem

– 
Bewertung des gewässerinternen Sedimenthaushalts und von Kolmationsprozessen über die Naturnähe morphologischer Strukturen und die Auswirkungen von Querbauwerken auf die Sedimentdurchgängigkeit/morphologische Wirkung

– 
Factsheet bei Podschun, Albert, Costea et al. (2018: 68): Analyse über die Fließgewässerstrukturgüte des Kompartimentes Sohle

Subgruppe: Abbau/Retention von Pflanzennährstoffen (Makronährstoffe)

  

Retention von Nitrat

– 
Nitratrückhalt in Böden

– 
Filter- und Pufferfunktion, Nitratfiltervermögen

Subgruppe: Globales Klima

  

Rückhalt von Treibhausgasen/Kohlenstoffsequestrierung

– 
Kohlenstoffvorratsänderung im Boden sowie in unter- und oberirdischer Biomasse

– 
Methodik des Nationalen Inventarberichts (NIR) zum Deutschen Treibhausgasinventar 1990-2016 des Umweltbundesamtes (UBA 2018), durch Einzel-Prozessbezogenheit (Ansätze für jedes einzelne Treibhausgas (Kohlenstoffdioxid, Distickstoffmonoxid, Methan) sowie Unterscheidung zwischen Boden und oberirdischer Biomasse), aber Überlagerung notwendig und Ökosystemleistungs-Anfangszustand muss expertengestützt definiert werden

Subgruppe: Regional‑/Lokalkilma

  

Kühlwirkung (Gewässer und Böden)

– 
Verdunstungshöhe

– 
Wasserhaushalt
– 
Wasserhaushaltsberechnung und Multiplikation mit spezifischer Verdunstungswärme (gegebenenfalls nur für Sommertage ≥ 25° C)
– 
Gesamtmethodik nach Mehl/Hoffmann/Schneider et al. (2018), basierend auf Kastler, Molt, Kaufmann-Boll et al. (2015) und dem BAGLUVA-Verfahren zur Wasserhaushaltsberechnung und weiteren Ansätzen (Bagrov 1953; Wendling/Schellin/Thomä 1991; Glugla/Müller/Jankiewicz et al. 1999; BfG 2003)

Kühlwirkung durch regionale/lokale Windsysteme

– 
Kaltluftentstehungsgebiete
– 
Kaltabflussbahnen (hindernisfreie oder -arme Leitbahnen)

– 
Vereinfachte Flächenbewertung im Hinblick auf die Kaltluftentstehung/Kaltluftproduktion (z. B. Wiese, Wald, Acker, Siedlung) inklusive Lage/Geländegefälle oder Methodik nach Marks/Müller/Leser et al. (1992): Klimameliorations- und bioklimatische Funktion
– 
Bestimmung/Bewertung der Kaltluftabflussbahnen über GIS-Abflussbahnenanalyse und Beachtung einer Mindestbreite der Bahnen inklusive Gewässertälern

Subgruppe:

Biologische Vielfalt

  

Habitatbereitstellung

– 
Habitatqualität
– 
Lebensraumvernetzung
– 
Habitatfragmentierung

– 
Flächenbewertung nach Anteil und Habitatqualität (mit zu entwickelnder Bewertungsmatrix)
– 
Bewertung der Verbundfunktionen (auch GIS-gestützt)
– 
Bewertung der Habitatfragmentierung (auch GIS-gestützt)

Kulturelle Leistungen

  

Subgruppe:

Kognitives und emotionales Erleben von Natur und Landschaft

  

Landschaftsästhetik

– 
Vielfalt des Landschaftsbildes
– 
Erlebbarkeit/Sichtbarkeit

– 
Landschaftsbildbewertung mittels Landschaftsstrukturmaßen: Landnutzungsvielfalt, Strukturvielfalt und topographische Vielfalt
– 
Einsehbarkeit des Geländes (Sichtbarkeitsanalyse)

Bildung und Wissenschaft

– 
Landschaftsteile mit besonderer Eignung für Bildung und Wissenschaft, vgl. u. a. § 6 BNatSchG (Beobachtung von Natur und Landschaft, Anhang V WRRL bzw. OGewV und GrwV und entsprechende wissenschaftliche Grundlagen des Gewässerschutzes)

– 
Geodatenanalyse: Schutzgebiete, besonders naturnahe Ausprägungen, Geo- und Biotope, Lehrpfade, Schautafeln, Bodenaufschlüsse, Freiluftmuseen etc.

Allgemeine Erholung und Tourismus

– 
Erholungs- und Erlebniswert der Landschaft

– 
Möglichkeit, eine Landoberfläche (einschließlich Wasserflächen) zu erleben oder für spezifische Tätigkeiten zu nutzen; GIS-Analyse, Expertenbewertung, z. B. Verfahren nach Marks/Müller/Leser et al. (1992)

Spezifische Erholungs‑, Sport- und Erlebnisformen

 

– 
z. B. Verfahren nach Marks/Müller/Leser et al. (1992) und Adaption/Erweiterung (z. B. Eignung für spezifische Erholungs‑, Sport- und Erlebnisformen)

Subgruppe: Spirituelle oder symbolische Bedeutung von Natur und Landschaft

  

Natur- und Kulturerbe

– 
Kultur- und Sachgüter

– 
Geodatenanalyse

Abiotische Ökosystemleistungen

  

Solare Energie

– 
Solares Potenzial

– 
Analyse des räumlichen Potenzials und Berechnung des möglichen mittleren Jahresertrages und der Speicherung

Windenergie

– 
Windkraftpotenzial

– 
Ertragspotenzial unter Berücksichtigung von Mindestabständen (ohne Bewertung weiterer Umweltschutzaspekte wie Naturschutz, Landschaftsbild)
– 
Abstände zu bebauten Flächen

Geothermische Energie

– 
Geothermisches Potenzial

– 
Hydrogeologische und wasserwirtschaftliche Standortbeurteilung (vgl. HLNUG 2019) und Abschätzung des Potenzials über Heiz- und Kühlbedarf der Gebäude entsprechend Flächennutzungsplan-Nutzungskategorie

Thermische Energie der Oberflächengewässer

– 
Hydrothermisches Potenzial

– 
Abschätzung über Gewässergröße/-tiefe, Abfluss und Nähe zu potenziell bebauten Flächen

Wasserkraft

– 
Wasserkraftpotenzial
– 
Mittlerer Durchfluss, Gefälle und mittlere Höhendifferenz auf Gewässerstrecken bezogen
– 
Höhendifferenz an Staustufen (ohne Berücksichtigung von hydraulischen und mechanischen Verlusten und Verlusten infolge Energieumwandlung (in Strom))

– 
Berechnung/Bewertung des energetischen Potenzials mit m = mittlere Wassermasse je Zeiteinheit (mit 1 m3 = 1 t), g = 9,81 m s-2
– 
(Fallbeschleunigung), hDiff = Höhendifferenz in m

Ind W K = E AuSeg E Max

wobei

E AuSeg = m × g × h Diff 3600 /1000

BNatSchG = Bundesnaturschutzgesetz vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 18. August 2021 (BGBl. I S. 3908) geändert worden ist; WRRL = Wasserrahmenrichtlinie – EU-Richtlinie zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik; OGewV = Oberflächengewässerverordnung vom 20. Juni 2016 (BGBl. I S. 1373), die zuletzt durch Artikel 2 Absatz 4 des Gesetzes vom 9. Dezember 2020 (BGBl. I S. 2873) geändert worden ist; GrwV = Grundwasserverordnung vom 9. November 2010 (BGBl. I S. 1513), die zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1044) geändert worden ist.
4.2  Einschätzungen bezüglich des Bedarfs zur Datengenerierung und des Bewertungsaufwandes

Die Ergebnisse der anwendungsorientierten Evaluation der vorgeschlagenen Indikatoren im Hinblick auf die Anwendbarkeit in Metropolregionen ist in Tabelle 2 dargestellt. Die Abschätzung ergibt, dass in Metropolregionen üblicherweise für fast alle Ökosystemleistungen geeignete Daten vorliegen, um entsprechende Bewertungen vornehmen zu können. Der jeweilige Aufwand unterscheidet sich zwar und hängt unter anderem auch vom fachlichen sowie vom GIS-Knowhow der Bearbeitenden ab, doch ist er insgesamt als moderat einzuschätzen.

Der Regionalverband FrankfurtRheinMain verfügt sogar über sehr gute Datengrundlagen und hohe GIS-Kenntnisse, sodass eine Anwendbarkeit der vorgeschlagenen Ökosystemleistungsindikatoren hier vergleichsweise einfach realisierbar wäre.
Tabelle 2  Einschätzungen zur Datenverfügbarkeit und zum Bewertungsaufwand für die Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungsindikatoren in deutschen Metropolregionen

Ökosystemleistung und Indikator(en)

Benötigte Datengrundlagen

Evaluation auf Basis von Expertenabschätzungen:

sehr hoch

hoch

gering

  

Bedarf zur Datengenerierung

Aufwand zur Bewertung

Versorgungsleistungen

   

Subgruppe: Nahrungsmittel

   

Kulturpflanzen:

Bodenfruchtbarkeit

Feldkapazität

Lebensraumvernetzung Habitatfragmentierung

– 
Ertragspotenzial
– 
Biotop- und Nutzungstypen, geschützte Biotope
– 
Biotopverbundsysteme

Pflanzliche Biomasse für den Einsatz in der Tierproduktion:

Bodenfruchtbarkeit

Feldkapazität

Lebensraumvernetzung

Habitatfragmentierung

– 
Ertragspotenzial
– 
Biotop- und Nutzungstypen, geschützte Biotope
– 
Biotopverbundsysteme

Trinkwasser (Grundwasser, Quellenwasser):

Grundwassermenge

Grundwasserqualität

– 
Grundwassereinzugsgebiete
– 
Trinkwassereinzugsgebiete
– 
Grundwasserneubildungsraten
– 
Bodenkundliche Daten
– 
Geologische und hydrogeologische Daten (Dicke von sperrenden/schützenden Schichten (Wasserdurchlässigkeitswerte nach Schichtung), Eigenschaften von Grundwasserleitern, Verweilzeiten des Grundwassers, Grundwasserleiter und -stockwerke

Subgruppe: Rohstoffe

   

Pflanzliche Rohstoffe für eine Verarbeitung:

Bodenfruchtbarkeit

Feldkapazität

Lebensraumvernetzung Habitatfragmentierung

– 
Ertragspotenzial
– 
Biotop- und Nutzungstypen, geschützte Biotope
– 
Biotopverbundsysteme

Brauchwasser in Industrie und Landwirtschaft (Oberflächen- und Grundwasser):

Nachhaltig nutzbare Grundwassermenge

Grundwasserqualität

Nachhaltig nutzbare Abflussmenge (oberirdisch)

– 
Grundwassereinzugsgebiete
– 
Grundwasserneubildungsmenge
– 
Bodenkundliche Daten
– 
Geologische und hydrogeologische Daten (Dicke von sperrenden/schützenden Schichten (Wasserdurchlässigkeitswerte nach Schichtung)), Eigenschaften von Grundwasserleitern, Verweilzeiten des Grundwassers, Grundwasserleiter und -stockwerke
– 
Amtliche Abflussdaten (Pegel und regionalisiert)

Geogene mineralische und nichtmineralische Rohstoffe:

Verbreitung, Vorkommen

– 
Geologische Karte

Subgruppe: Energie

   

Pflanzliche und tierische Energierohstoffe aus Landwirtschaft, Kurzumtriebsplantagen, Holzwirtschaft:

Bodenfruchtbarkeit

Feldkapazität

Lebensraumvernetzung

Habitatfragmentierung

– 
Ertragspotenzial
– 
Biotop- und Nutzungstypen, geschützte Biotope
– 
Biotopverbundsysteme

Regulierungsleistungen

   

Subgruppe: Extremabfluss

   

Hochwasserregulation:

Flächen gleicher/ähnlicher Abflussbildungsbereitschaft

Volumen von Senken/Mulden und kleineren/temporären Fließgewässern/Abflussbahnen

Rauigkeit der Geländeoberfläche, Rauigkeit im Bereich von Abflussbahnen, Abflusshindernisse in kleineren/temporären Fließgewässern

Volumenverhältnis der rezenten Aue zur morphologischen Aue

Rauigkeit der Kompartimente Sohle, Ufer, Land

– 
Bodenkundliche Daten
– 
Geologische Daten
– 
Digitales Geländemodell (DGM)
– 
Realnutzungskartierung
– 
Digitale Gewässerdaten (Polygone)
– 
Fließgewässerstrukturgüte-Kartierung (FGSK)
– 
Abgrenzungen für rezente und morphologische Aue
– 
Ergebnisse der Auenzustandsbewertung mit neuester Methodik (Koenzen/Kurth/Mach et al. 2021a; Koenzen/Kurth/Mach et al. 2021b) bzw. zur Berechnung erforderliche topographische Daten, Landnutzungsdaten, naturschutzfachliche Daten, Daten des Digitalen Geländemodells

Niedrigwasserregulation:

Grundwasser

Relative Höhe des Niedrigwasserabflusses

Abflussregimetypen

Fließgewässerstruktur

– 
Grundwassereinzugsgebiete
– 
Grundwasserneubildungsmenge
– 
Möglichst räumlich hoch aufgelöste Abflussdaten (Pegel) und/oder modellierte Daten
– 
Factsheet bei Podschun/Albert/Costea et al. (2018: 65): Analyse über die Fließgewässerstruktur

Subgruppe: Böden und Gewässersedimente (inkl. Schwebstoffe)

   

Regulation von Bodenerosionsprozessen:

Erosionsgefährdung durch Wasser

Hangrutschungsgefahr

– 
Bodenkundliche Daten
– 
Geologische Daten
– 
Digitales Geländemodell (DGM)
– 
Realnutzungskartierung

Bodenbildung:

Gesamtbewertung Bodenschutz, ohne Erosionsgefährdung

– 
Bodenkundliche Daten
– 
Geologische Daten
– 
Digitales Geländemodell (DGM)
– 
Realnutzungskartierung

Sedimentregulation im Gewässersystem:

Bewertung des gewässerinternen Sedimenthaushalts und von Kolmationsprozessen über die Naturnähe morphologischer Strukturen und die Auswirkungen von Querbauwerken auf die Sedimentdurchgängigkeit/morphologische Wirkung

– 
Digitale Gewässerdaten (Polygone)
– 
Fließgewässerstrukturgüte-Kartierung (FGSK)

Subgruppe: Abbau/Retention von Pflanzennährstoffen (Makronährstoffe)

   

Retention von Stickstoff:

Stickstoffrückhalt im Boden

– 
Bodenkundliche Daten
– 
Geologische Daten
– 
Nutzbare Feldkapazität

Subgruppe: Globales Klima

   

Rückhalt von Treibhausgasen/Kohlenstoffsequestrierung:

Kohlenstoffvorratsänderung

– 
Realnutzungskartierung
– 
Bodenkundliche Daten
– 
Geologische Daten
– 
Grundwasserflurabstand

Subgruppe: Regional‑/Lokalklima

   

Kühlwirkung (Gewässer und Böden):

Verdunstungshöhe

– 
Verdunstungshöhe
– 
Realnutzungskartierung
– 
Geologische und bodenkundliche Karten
– 
Hydrogeologische Daten
– 
Hydroklimatische Daten (Deutscher Wetterdienst)

Kühlwirkung durch regionale/lokale Windsysteme:

Kaltluftentstehungsgebiete

Kaltabflussbahnen (hindernisfreie oder -arme Leitbahnen)

– 
Realnutzungskartierung
– 
Digitales Geländemodell (DGM)
– 
Gewässerachsen

Subgruppe: Biologische Vielfalt

   

Habitatbereitstellung:

Habitatqualität

– 
Flächenanteil Natura 2000-Gebiete
– 
Nutzungsintensität
– 
Flächenanteil an standorttypischen Lebensräumen und geschützten Biotopen
– 
Hotspots der Biodiversität
– 
Strukturgüte der Fließgewässer
– 
Seeuferstruktur
– 
Ökologischer Zustand nach Wasserrahmenrichtlinie (Gewässer)
– 
Erhaltungszustand von FFH-Lebensraumtypen
– 
Biotopverbundfunktion(en) inklusive ökologische Durchgängigkeit (Gewässer)
– 
Naturnähe der Bodenlebewelt

Kulturelle Leistungen

   

Subgruppe: Kognitives und emotionales Erleben von Natur und Landschaft

   

Landschaftsästhetik:

Vielfalt des Landschaftsbildes

Erlebbarkeit/Sichtbarkeit

– 
Digitales Geländemodell/Relief
– 
Randeffekt im Umkreis von attraktiven Landschaftsbestandteilen
– 
Flächennutzung

Bildung und Wissenschaft:

Landschaftsteile mit besonderer Eignung für Bildung und Wissenschaft, vgl. § 6 BNatSchG (Beobachtung von Natur und Landschaft, Anhang V WRRL bzw. OGewV und GrwV und entsprechende wissenschaftliche Grundlagen des Gewässerschutzes)

– 
Kultur- und Sachgüter
– 
Flächenkulisse der naturschutzrechtlich geschützten Flächen (§§ 20-30 sowie §§ 31-36 BNatSchG)
– 
Naturnahe Gewässer

Allgemeine Erholung und Tourismus:

Erholungs- und Erlebniswert

– 
Digitales Geländemodell/Relief
– 
Randeffekt im Umkreis von attraktiven Landschaftsbestandteilen

Flächennutzung

Spezifische Erholungs‑, Sport- und Erlebnisformen

– 
Vorgeprägte/gewidmete Flächennutzungskategorien

Subgruppe: Spirituelle oder symbolische Bedeutung von Natur und Landschaft

   

Natur- und Kulturerbe:

Kultur- und Sachgüter

– 
Schutzgebietskulissen
– 
Karten der Kultur- und Sachgüter

Abiotische Ökosystemleistungen

   

Solare Energie:

Solares Potenzial

– 
Meteorologische Daten (langjährige Mittelwerte): Globalstrahlung (Summe aus direkter und diffuser Strahlung)
– 
Abschätzung über Bebauungsparameter (bauliche Ausnutzung, Dachformen, Ausrichtung, Dachneigung, Verschattung)
– 
Abschätzung, räumliche Definition der Flächen für Freiflächenanlagen

Windenergie:

Windkraftpotenzial

– 
Ertragspotenzial unter Berücksichtigung von Mindestabständen (ohne Bewertung weiterer Umweltschutzaspekte, z. B. Naturschutz, Landschaftsbild)
– 
Abstände zu bebauten Flächen

Geothermische Energie:

Geothermisches Potenzial

– 
Hydrogeologische und wasserwirtschaftliche Standortbeurteilung
– 
Abschätzung des Potenzials über Heiz- und Kühlbedarf der Gebäude entsprechend Flächennutzungsplan-Nutzungskategorie

Thermische Energie der Oberflächengewässer:

Hydrothermisches Potenzial

– 
Abschätzung über Gewässergröße/-tiefe, Abfluss und Nähe zu potenziell bebauten Flächen

Wasserkraft:

Wasserkraftpotenzial

– 
Abflussdaten
– 
Höhendaten

BNatSchG = Bundesnaturschutzgesetz vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 18. August 2021 (BGBl. I S. 3908) geändert worden ist; WRRL = Wasserrahmenrichtlinie – EU-Richtlinie zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik; OGewV = Oberflächengewässerverordnung vom 20. Juni 2016 (BGBl. I S. 1373), die zuletzt durch Artikel 2 Absatz 4 des Gesetzes vom 9. Dezember 2020 (BGBl. I S. 2873) geändert worden ist; GrwV = Grundwasserverordnung vom 9. November 2010 (BGBl. I S. 1513), die zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1044) geändert worden ist.

5  Diskussion

Die in diesem Beitrag präsentierten Ergebnisse, basierend auf Mehl, Iwanowski und Albert (2020), legen erstmals ein gleichzeitig wissenschaftlich fundiertes und praxisrelevantes Set an Ökosystemleistungen und geeigneten Indikatoren für die Flächennutzungs- und Landschaftsplanung vor. Das Indikatorenset ermöglicht, die Flächen im unbeplanten Außenbereich des Ballungsraumes Frankfurt/Rhein-Main im Hinblick auf das Dargebot an Ökosystemleistungen zu erfassen und bewerten. Zudem erlauben die Indikatoren prinzipiell eine Abschätzung möglicher Auswirkungen von Szenarien zur Raumentwicklung, wobei gegebenenfalls weitere Annahmen zur Konkretisierung der Art der Flächennutzung notwendig sein können.

Eine praktische Anwendung des Indikatorensets kann sinnvoll auf der planerischen Ebene des Flächennutzungsplanes (im Sinne eines vorbereitenden Bauleitplanes) für die bauliche und sonstige Nutzung der Grundstücke in einer Gemeinde entsprechend § 1 Absätze 1 und 2 BauGB erfolgen. Bauleitpläne sollen unter anderem eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung sicherstellen, die insbesondere auch natürliche Lebensgrundlagen schützt sowie Klimaschutz und -anpassung fördert (§ 1 Abs. 5 BauGB). Gerade der Vermeidung und dem Ausgleich voraussichtlich erheblicher Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts in seinen Bestandteilen (Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG)) sind dabei entsprechendes Augenmerk zu widmen (§ 1a Abs. 3 BauGB).

Eine Anwendung des Ökosystemleistungsansatzes auf der Ebene der Flächennutzungsplanung eröffnet damit die Chance zu mehr Vorsorge im Hinblick auf die oben genannten Handlungsfelder nachhaltiger Raumentwicklung. Allerdings muss nach wie vor vieles vor dem Hintergrund geeigneter und tatsächlich verfügbarer Grundlagendaten gesehen werden; dies wirkt häufig limitierend. Ohne dies hier bereits abschließend rechtlich beurteilen zu wollen und zu können, werden folgende Möglichkeiten der Integration des Ökosystemleistungsansatzes (Analyse und Bewertung, möglichst inklusive umweltökonomischer Analyse und Bewertung) gesehen:
– 
Transparentes und integratives (Vor)prüfen von Raumentwicklungsoptionen im Sinne von Handlungsoptionen mit Ausweis von Vor- und Nachteilen sowie untereinander bestehenden Abhängigkeiten (trade offs) im Hinblick auf mögliche Änderungen im Dargebot von Ökosystemleistungen. So sind im Planungsraum erhebliche Erweiterungen von Wohn‑, Industrie und Gewerbeflächen geplant.
– 
Anwendung zunächst parallel zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) (§§ 33-46 UVPG2) bei der Aufstellung des Flächennutzungsplanes nach § 2 BauGB. Zur Strategischen Umweltprüfung besteht sogar bereits eine Internetanwendung des Regionalverbandes im Sinne eines Entscheidungsunterstützungssystems.
– 
Letztendlich Integration der Ergebnisse in den Umweltbericht entsprechend § 40 Abs. 4 UVPG. Hiernach können „Angaben, die der zuständigen Behörde aus anderen Verfahren oder Tätigkeiten vorliegen, […] in den Umweltbericht aufgenommen werden, wenn sie für den vorgesehenen Zweck geeignet und hinreichend aktuell sind“. Hier böten Ergebnisse einer Bewertung von Ökosystemleistungen gute Anknüpfungspunkte.

Vorteile einer solchen Einbeziehung des Ökosystemleistungsansatzes liegen insbesondere in der integrativen Betrachtung eines breiten Spektrums von Ökosystemleistungen und möglicher Wechselwirkungen sowie in der dadurch ermöglichten Erweiterung der Entscheidungsgrundlagen mit stärkerem Bezug auf die Leistungen von Natur und Landschaft für das menschliche Wohlergehen. Besondere Bedeutung für den Einsatz von Informationen zu Ökosystemleistungen als erweiterte Entscheidungsgrundlage hat es, zwischen Flächen mit indisponiblen und disponiblen Naturschutzzielen zu unterscheiden (Albert/von Haaren/Galler 2012: 147). Indisponible naturschutzfachliche Ziele, die durch rechtliche Vorgaben wie der Ausweisung von Naturschutzgebieten bereits politisch legitimiert vorgegeben sind, dürfen durch Abschätzungen von Ökosystemleistungen nicht infrage gestellt werden. Auf Flächen mit disponiblen naturschutzfachlichen Zielen, wo also aus naturschutzrechtlicher Perspektive alternative Handlungsoptionen möglich sind, können Abwägungen der Wirkungen dieser Handlungsoptionen auf Ökosystemleistungen die Planungsprozesse jedoch sehr hilfreich unterstützen. Nichtsdestotrotz müssen auch hier im weiteren Planungs- und Entscheidungsprozess die bestehenden planerischen Vorgaben wie die Eingriffsregelung nach Naturschutzrecht eingehalten werden. Die Vorteile einer Kombination der Stärken der Bauleitplanung (und der damit gekoppelten Landschaftsplanung) mit den Vorzügen und Chancen des Ökosystemleistungsansatzes heben unter anderen bereits von Haaren, Lovett und Albert (2019: 7–8) hervor.

Prinzipiell könnten neben der hier vorgelegten Liste an Ökosystemleistungen auch weitere Leistungen von Natur und Landschaft berücksichtigt werden. Mit der Absicht, ein gleichermaßen relevantes und machbares Set an Ökosystemleistungen zu erstellen, mussten jedoch pragmatische Einschränkungen im Umfang der zu betrachtenden Ökosystemleistungen vorgenommen werden. Da teilweise gleiche oder gleichartige Indikatoren, Daten und Methoden für verschiedene Ökosystemleistungen (z. B. für Trinkwasser und für Brauchwasser) verwendet werden (können), ist eine spätere Gruppierung/Aggregation der Ökosystemleistungen und/oder eine methodisch einheitliche Behandlung sinnvoll (vgl. die Vorschläge in Albert/Burkhard/Daube et al. 2015: 8). Zudem ist die praktische Relevanz und Nutzbarkeit bisher nur geschätzt und bedarf weitergehender vertiefter Analysen. Insbesondere bedarf es einer politischen Meinungsbildung, welchen Ökosystemleistungen eine besondere Priorität in einer Region eingeräumt werden sollte.

Der Ökosystemleistungsansatz lässt sich besonders gut durch die Anwendung von geographischen Informationssystemen (GIS) und deren Analyse- und Darstellungsmöglichkeiten operationalisieren. GIS-gestützte Methoden und Modelle zur Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen haben in den letzten Jahren erheblich zugenommen (z. B. Grêt-Regamey/Weibel/Kienast et al. 2015: 16–17) und zeigen sich vorteilhaft in der Beschreibung räumlicher Aspekte des Dargebots und der Nachfrage an Ökosystemleistungen sowie in der Analyse von zukunftsfähigen Perspektiven bzw. Szenarios. Planungsverfahren können dadurch nicht nur von dem umfangreichen und informativen Potenzial von Ökosystemleistungen profitieren, sondern auch von der von geoinformatischen Ansätzen gewährleisteten Vergleichbarkeit und Nachnutzungsfähigkeit.

In Bezug auf das spezifische Fallbeispiel des Ballungsraums Frankfurt/Rhein-Main wäre eine Integration der Analyse von Ökosystemleistungen in das vorhandene planerische GIS-Web-Tool vorteilhaft, welches in Form der WebSUP (GIS-gestützte strategische Umweltprüfung) eingesetzt wird. Die WebSUP lässt systematisch die Auswirkungen von Plänen und Programmen abschätzen und ermöglicht kartographische Darstellungen. Zudem ermöglicht das Tool über eine Web-GIS-Funktion den Zugriff von externen Internetnutzerinnen und -nutzern und kann damit kommunale Verwaltungen und Landkreise bei ihren Planungsvorhaben unterstützen und Anspruchsberechtigte (stakeholder) informieren.


6  Schlussfolgerungen
Auf der Basis der Erfahrungen mit der Entwicklung von Ökosystemleistungsindikatoren für den Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main können folgende Empfehlungen für die Anwendung auch in anderen metropolitanen Regionen gegeben werden:
– 
Ökosystemleistungsindikatoren kontextspezifisch auswählen: Das Vorhandensein von Umweltinformationen und deren Datenverfügbarkeit, die politischen Interessen der Stakeholder sowie Kapazitäten und Ressourcen der zuständigen Planungsbehörden spielen eine wichtige Rolle bei der Auswahl zu berücksichtigender Ökosystemleistungen und geeigneter Indikatoren. Ökosystemleistungen sollen dabei helfen, die Diversität der lokalen/regionalen Landschaften zu widerspiegeln und die möglichen Auswirkungen auf das menschliche Wohlbefinden aufgrund deren Veränderungen abzubilden. Verfügbare Listen von Ökosystemleistungen müssen daher kontextspezifisch angepasst werden.
– 
Auf eine wissenschaftlich fundierte Methode für die Ökosystemleistungserfassung und -bewertung festlegen und diese transparent kommunizieren: Angesichts der hohen Diversität an möglichen Definitionen von Ökosystemleistungen (vgl. MEA 2005; TEEB 2010; Díaz/Pascual/Stenseke et al. 2018), der Betrachtung unterschiedlicher Aspekte sowie Bewertungsmethoden ist es notwendig, die verwendete Konzeption (Methode) zu klären, zu begründen und transparent zu kommunizieren.
– 
Die Auswahl von geeigneten Ökosystemleistungen an Aufwand- und Ressourcenabschätzungen orientieren: Im Hinblick auf die Bewertung von Ökosystemleistungen müssen die verfügbaren Ressourcen und Kapazitäten im Vorhinein abgeschätzt und in die Überlegungen eingebracht werden, sollten aber nicht dazu führen, planungsrelevante Aspekte unberücksichtigt zu lassen. Im Mittelpunkt anwendungsorientierter Verfahren zur Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen dürfen nicht allein Interessen an einem besseren, wissenschaftlichen Verständnis liegen, sondern vor allem die Suche nach robusten Indikatoren, die angesichts von Ressourcenknappheit möglichst entscheidungsrelevante und ausreichend verlässliche Informationen für Entscheidungsprozesse liefern.
Danksagung  
Wir danken Charlotte Suttmeyer für die hilfreiche Unterstützung bei der Anfertigung des Manuskripttextes.


Literatur

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Fußnoten

1Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I S. 3634), das zuletzt durch Artikel 9 des Gesetzes vom 10. September 2021 (BGBl. I S. 4147) geändert worden ist.
2Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung in der Fassung der Bekanntmachung vom 18. März 2021 (BGBl. I S. 540), das durch Artikel 14 des Gesetzes vom 10. September 2021 (BGBl. I S. 4147) geändert worden ist.