Energieberatung als Beitrag zur Regionalentwicklung

Konzeption und Umsetzungsstrategie, dargestellt am Beispiel des Landkreises Merseburg in Sachsen-Anhalt

Authors

  • Mathias Kaiser Fachgebiet Stadtbauwesen und Wasserwirtschaft, Universität Dortmund

DOI:

https://doi.org/10.14512/rur.2154

Abstract

Die erarbeitete Energieberatungskonzeption greift die in der Fachdiskussion verbreitete Kritik an Energieversorgungskonzepten (EVK) auf, die sich auf die bestehenden Vollzugsdefizite bezieht. Sie stellt ein wesentliches Umsetzungsinstrument für EVK dar und ist gleichzeitig als inhaltliche Erweiterung derselben zu begreifen. Bereiche der Regionalplanung, die sonst bei der Erstellung von EVK nur eine untergeordnete Rolle spielen, wie die Eingliederung in ein regionales Entwicklungsleitbild und die Anwendung neuer Formen von Kooperation, finden hier eine starke Berücksichtigung. Für Energieplanung wird damit das geleistet, was in anderen Raumplanungsbereichen schon eine länger anhaltende Entwicklung ist, daß nämlich Planung selbst sich entfernt von der reinen Entwurfs- und Konzepterstellung als Eigenprodukt hin zu der Tendenz, daß Aushandlungs- und Planungsprozesse immer mehr zum Inhalt der Planung hinzukommen (Bargaining). Dabei sind EVK als Instrumente der Energieplanung grundsätzlich nicht als überflüssig, sondern als fachliche und sachliche Grundlage für die vorgelegte Umsetzungskonzeption anzusehen.

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References

(1) Köhler, S. u.a.: Bestandsaufnahme und Perspektiven der Atom- und Energiewirtschaft der DDR. Erstellt durch das ÖKO-Institut Freiburg/Darmstadt und das unabhängige Institut für Umweltfragen Berlin. – Berlin, Darmstadt, Freiburg 1990, S. II–4

(2) Zum Beispiel EVK Bitterfeld, EVK Wolfen (vgl. GERTEC: Energiekonzept Bitterfeld; Energiekonzept Wolfen. – Essen 1991)

(3) Vgl. SGK: Weichen stellen für die Energiezukunft der Gemeinden. In; SGK-Argumente, Düsseldorf 1988, Nr. 4, S. 8

(4) Schlusche, K.-H.: Energiekonzepte und Erfolgskontrolle. – Dortmund 1991, S. 170

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(6) Vgl. DIW: Ökologischer Sanierungs- und Entwicklungsplan Großraum Leipzig/Bitterfeld/Halle/Merseburg. In: BMU (Hrsg.): Ökologisches Sanierungskonzept Leipzig/Bitterfeld/Halle/Merseburg. – Bonn 1990, S. 3 ff.

(7) Vgl. Ostwald, W.: Raumordnungsreport 1990. Daten und Fakten zur Lage in den ostdeutschen Ländern. – Berlin 1990, S. 192

(8) Vgl. Weeber, R. u.a.: Städtebauliche Leitbilder. Ein Problemaufriß unter Umweltgesichtspunkten. Hrsg.: Umweltbundesamt, Berlin. –Berlin 1985, S. 6

(9) Vorholz, F.: Bitterfeld ist anders. In: DIE ZEIT, Nr. 39 vom 19.9.1991, S. 24

(10) Die Begriffe „Neue Kooperationsformen“ und „Public-Private-Partnership“ (PPP) werden im folgenden synonym verwendet.

(11) Kestermann, R.: Neue Formen der Kooperation – Innovatives Moment in der Stadt- und Regionalentwicklung? Vortrag, gehalten auf der Tagung „Dortmunder Wissenschaftsfrühling 1991“ am 25.4.1991 in Dortmund, S. 10

(12) Ebenda

(13) Vgl. Tank, H.: Public-Private-Partnership: Eine Hilfe bei der Bewältigung von Problemen und bei der Erschließung des Entwicklungspotentials im Ruhrgebiet. = Studie des Forschungsinstituts der Friedrich-Ebert-Stiftung, Diskussionspapiere zur Wirtschaftspolitik, Bonn 1988, S. 43

(14) Vgl. Kunzmann, R.: Pittsburgh. Nichts ist erfolgreicher als der Erfolg. – Dortmund 1988, S. 29

(15) Friedmann, J.: Zum Verhältnis von Staat und Gesellschaft am Ende des 20. Jahrhunderts. Manuskript eines Vortrags, gehalten aus Anlaß des „Dortmunder Wissenschaftsfrühlings“ am 25.4.1991 in Dortmund

(16) Vgl. Kestermann, R.: Neue Formen der Kooperation . . ., a.a.O., S. 4

(17) Als „wirtschaftlich“ definiert werden könnten z.B. alle Investitionen, die sich bei einem Heizölpreis von 65 Pf/1 innerhalb von zehn Jahren oder über die Lebensdauer der Maßnahme amortisieren.

Published

1992-09-30

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Research Article

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1.
Kaiser M. Energieberatung als Beitrag zur Regionalentwicklung: Konzeption und Umsetzungsstrategie, dargestellt am Beispiel des Landkreises Merseburg in Sachsen-Anhalt. RuR [Internet]. 1992 Sep. 30 [cited 2024 Apr. 27];50(5):227-42. Available from: https://rur.oekom.de/index.php/rur/article/view/2154