Städtebauliche und regionalplanerische Auswirkungen veränderter Ladenschlußzeiten

Authors

  • Ulrich Hatzfeld
  • Thomas Schröer

DOI:

https://doi.org/10.14512/rur.2084

Abstract

Nach langer und zum Teil sehr emotional geführter Diskussion wurde im Herbst 1989 der sogenannte "Dienstleistungsabend" eingeführt. Seitdem sind nach § 3 des Ladenschlußgesetzes (LSchlG) die Ladenöffnungszeiten donnerstags bis 20.30 Uhr ausgedehnt. Ein zeitlicher Ausgleich soll an den ohnehin schwach frequentierten langen Samstagen in den Sommermonaten stattfinden; die zulässige Ladenöffnungszeit wurde hier auf 16.00 Uhr verkürzt.

Mit der Änderung des Ladenschlußgesetzes fanden die bereits seit der Verabschiedung des Gesetzes im Jahre 1956 anhaltenden Diskussionen und Auseinandersetzungen um dessen Notwendigkeit bzw. dessen angeblich negativen wirtschaftsstrukturellen und versorgungspolitischen Auswirkungen ein (vorläufiges) Ende. Die Stellungnahmen zum LSchlG reichten von der Forderung nach vollkommener Abschaffung über verschiedene Modifikationen bis hin zur Beibehaltung des "notwendigen und erprobten Ordnungsrahmens" (1).

Ausgehend von neueren Befragungen und Zählungen geht der vorliegende Beitrag der Frage nach, welche Auswirkungen der Dienstleistungsabend nun tatsächlich gehabt hat und wie sich die Ausweitung der Verkaufszeiten am langen Donnerstag auf die Städte und Gemeinden ausgewirkt hat.

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References

(1) Vgl. zu den sehr ausdifferenzierten Diskussionen: Alles, Roland: Ladenschluß. Welche Verbraucher- und Händlergruppen eine Veränderung wollen. In: Absatzwirtschaft (1983) 12, S. 40–49; Diehl-Thiele, Peter: Rütteln an den Ladenschlußzeiten. Die Bundesregierung will das 30 Jahre alte Gesetz etwas lockern. In: Süddeutsche Zeitung vom 7.2.1986, Sonderseite; Glaubitz, Jürgen: Feierabend statt Dienstleistungsabend. In: o.V.: Dienst am Kunden? Der Handel zwischen Flexibilisierung und Ladenschluß. – Hamburg 1987, S. 15–27; Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE): HDE-Thesen zum Dienstleistungsabend. – Köln, Oktober 1990; o.V.: Dienst am Kunden? Der Handel zwischen Flexibilisierung und Ladenschluß (mit Beiträgen von Gerlach, Gerhard u.a.) – Hambur g 1987; o.V.: Unheilige Allianz von Verbandsinteressen. In: Der Spiegel 41 (1987) Nr. 51 vom 14.12.1987, S. 73–88; o.V.: Unheilige Allianzen. In: Wirtschaftswoche Nr. 23 vom 30.5.1986, S. 66–76; Piepenbrock, Hartwig (Hrsg.): Ladenschluß kontrovers. Beiträge zur aktuellen Diskussion. – Stuttgart 1984; Schmidt, Axel; Kayser, Gunter: Erfahrungen mit dem Dienstleistungsabend. = ifm-Materialien Nr. 73. – Bonn: Institut für Mittelstandsforschung 1990; Schmidt-Axel; Kayser, Gunter: Ladenschluß international. Das deutsche Ladenschlußgesetz im Lichte ausländischer Erfahrungen. = Schriften zur Mittelstandsforschung. – Stuttgart 1986, Nr. 10 NF; Stehn, Jürgen: Das Ladenschlußgesetz – Ladenhüter des Einzelhandels? Eine Analyse im Lichte ausländischer Deregulierungserfahrungen. = Kieler Diskussionsbeiträge. – Kiel (1987) 128; Zellekens, Hermann-Josef: Ladenschluß und kein Ende? In: Die Betriebswirtschaft 41 (1981) H. 1, S. 23–28

(2) Vgl. dazu: IFAV: Der Dienstleistungsabend. Erfahrungen nach einem Jahr. Bericht über eine empirische Untersuchung im Auftrag der Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V., Köln. Manuskript – Köln, Dezember 1990; IFAV: Der Dienstleistungsabend. Erfahrungen nach einem Jahr. Tabellenband. Manuskript – Köln, November 1990; IFAV: Der Dienstleistungsabend. Erfahrungen nach einem Jahr. Kurzfassung eines Berichtes über eine empirische Untersuchung im Auftrag der Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V., Köln. Manuskript. – Köln, November 1990. Vgl. auch die Veröffentlichung in den BAG-Nachrichten: o.V.: Jeder dritte Verbraucher nutzt die Möglichkeit zum Geschäftsbummel. Zweite IFAV-Befragung zum langen Donnerstag. In: BAG-Nachrichten 30 (1990) H. 12, S. 12–14. Inhaltlich bezogen sich die Befragungen auf folgende Merkmale: Nutzung des Donnerstag-Abend. Besuchszwecke (Handel/Gastronomie/Kultur usw.), Ausgabebeträge, bevorzugte Einkaufsziele (City/Nebenzentren usw.), bevorzugte Sortimente (Bekleidung usw.), Beteiligung der Behörden am Dienstleistungsabend (Einschätzung der Haushalte), Verschiebung von Einkäufen vom langen Samstag auf den Dienstleistungsabend.

(3) Vgl. Gebauer, E: Ergebnisse der BAG-Kundenzählung im Oktober 1990. Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. – Köln 10.12.1990, Presseinformation 30/90

(4) Vgl. Weitz,

Robert: Ein Jahr Dienstleistungsabend – wem hat er was gebracht? Vortragsmanuskript, o.O., o. J. Die Befragung richtet sich auf folgende Merkmale: Zufriedenheit mit der Kundenfrequenz, Reaktion der Einzelhändler auf die Kundenfrequenz, Kundenverhalten am Kaufabend, sortimentsspezifisches Einkaufsverhalten am Kaufabend, Kaufverhalten nach Standorten, Zufriedenheit der Arbeitnehmer im Handel, Veränderung der Ertragslage der teilnehmenden Betriebe, Mehrumsatz und Ertragsverbesserung durch die Teilnahme am Kaufabend.

(5) Vgl. Laufner, Wolfgang; Faelske, Daniela: Der Dienstleistungsabend in der Dortmunder Innenstadt aus Verbrauchersicht. Eine empirische Untersuchung. = Schriftenreihe am Fachbereich Wirtschaft, Fachhochschule Dortmund. – Dortmund (1991) H. 5. Gefragt wurde nach folgenden Bereichen: Einstellung der Verbraucher zur Änderung der Ladenöffnungszeiten, Nutzer und Nutzungsgründe, Veränderung der Einkaufsgewohnheiten und -frequenzen durch den langen Donnerstag, Besuchsmuster am Dienstleistungsabend, Einkaufsbeträge, bevorzugte Sortimente am Dienstleistungsabend, Verkehrsmittelwahl/Parkverhalten; Anzahl der Befragten: 193

(6) Vgl. IFAV: Der Dienstleistungsabend. Erfahrungen nach einem Jahr. Tabellenband, Tabelle 14

(7) Vgl. ebenda, S. 4

(8) Vgl. IFAV: Der Dienstleistungsabend. Erfahrungen nach einem Jahr. Tabellenband, Tabelle 14

(9) Weitz, Robert (HDE): Ein Jahr Dienstleistungsabend ..., a.a.O., S. 3

(10) Vgl. auch Gayer, Hartmut; Noll, Lothar: Langer Donnerstag: Nur in der City brummt der Laden. Ein Jahr Dienstleistungsabend im Westen. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Nr. 231 vom 4.10.1990; o.V.: City-Lagen sind Gewinner des langen Donnerstags. In: Handelsblatt, Nr. 239 vom 12.12.1990, S. 10; o.V.: Alles in Bewegung. Ladenschluß: Der Kaufabend verlagert Umsätze in die Innenstädte. In: Wirtschaftswoche, Nr. 7 vom 9.2.1990, S.41 ff.; Schumacher, H.: Ladenschluß: Der Kaufabend verlagert sich in die Innenstädte. In: Wirtschaftswoche 44 (1990) H. 7, S. 41–46

(11) IFAV: Der Dienstleistungsabend ..., a.a.O., S. 7

(12) Weitz, Robert (HDE): Ein Jahr Dienstleistungsabend..., a.a.O., Tabelle 5

(13) Vgl. IFAV: Der Dienstleistungsabend ..., a.a.O., S. 15

(14) Weitz, Robert (HDE): Ein Jahr Dienstleistungsabend ..., a.a.O., Tabellen 3 und 4

(15) Vgl. IFAV: Der Dienstleistungsabend ..., a.a.O., S. 11

(16) Vgl. Weitz, Robert (HDE): Ein Jahr Dienstleistungsabend ..., a.a.O., S. 4

(17) Ebenda, S. 5

(18) Ebenda, S. 10

(19) Ebenda, S. 9

(20) Ebenda, S. 10

(21) Ebenda, S. 10; Klein, Petra: Abendvorstellung für viele beendet. Die Zahl der sich am Kaufabend beteiligenden Firmen nahm weiter ab. In: LZ-Journal Nr. 46 vom 16.11.1990, S. J4; o.V.; Abendkauf als ein Stück Lebensqualität. Warenhäuser und Einkaufszentren möchten ihn nicht missen. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 236 vom 13./14.1990, S. 35

(22) Vgl. IFAV: Der Dienstleistungsabend ..., a.a.O., S. 20

(23) Ebenda, S. 20

(24) Laufner, Wolfgang; Faelske, Daniela: Der Dienstleistungsabend ... , a.a.O., S. 13 und S. 20

Published

1991-11-30

Issue

Section

Research Article

How to Cite

1.
Hatzfeld U, Schröer T. Städtebauliche und regionalplanerische Auswirkungen veränderter Ladenschlußzeiten. RuR [Internet]. 1991 Nov. 30 [cited 2025 Feb. 9];49(6):425-32. Available from: https://rur.oekom.de/index.php/rur/article/view/2084

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